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Veröffentlicht 06. Juni 2016

Der Oberschenkelhalsbruch

  • Bild: Dr. Manuel González Reyes auf Pixabay
  • Urheber-/Nutzungsrechte: Link öffnen

Mit dem Alter nimmt die Sturzgefahr zu. Es sind häufig kleine Unachtsamkeiten, die dann gravierende Folgen haben. Meist ist es der Sturz nach hinten, der ursächlich ist für einen Bruch im Bereich der Hüfte. Um nicht auf den Kopf zu stürzen, versucht man, sich auf die Seite zu drehen, und landet dabei auf der Hüfte. Liegt zusätzlich eine Osteoporose vor, bricht der Knochen früher als beim jüngeren, knochengesunden Menschen.

Während bei jüngeren Patienten unter 65 Jahren versucht wird, das Hüftgelenk zu erhalten, indem man den Knochen verschraubt, wird bei älteren Patienten das Hüftgelenk meist ersetzt. Entweder wird eine Totalendoprothese (TP) eingebracht, d. h. Hüftkopf und Pfanne werden ersetzt, oder eine nur den Hüftkopf ersetzende Prothese. Eine sehr gute Alternative ist die sog. Duokopfprothese, welche funktionell einer Totalendoprothese nahekommt, aber operationstechnisch leichter und schneller zu implantieren ist.

Wichtig ist gerade beim älteren Menschen die zeitnahe Durchführung der Operation. Diese sollte innerhalb von 24 Stunden bewerkstelligt werden, da eine zu lange Immobilität vor der Operation die Gefahr von Lungenentzündungen, Druckgeschwüren oder Thrombosen erhöht.

Entscheidungen müssen schnell getroffen werden. So ist selten die Notwendigkeit gegeben, dass ein Patient nach der Operation auf einer Intensivstation behandelt werden muss. Ist dies vor der Operation schon vorhersehbar, wird er zur Operation ins Kantonsspital verlegt. Ansonsten ist das Spital Menziken sehr gut ausgerüstet für diese Art der Behandlung. Ein Notfallteam steht 365 Tage 24 Stunden bereit, um die Patienten entsprechend zeitnah zu versorgen.

Genauso wichtig wie die Operation ist die altersangepasste Pflege und Physiotherapie des Patienten. Hier gilt: Früh mobilisieren, so schnell wie möglich gehen lernen und Sicherheit wiedergewinnen. Die Gelenkprothesen werden so eingebaut, dass sie von Anfang an voll belastungsfähig sind.

Eine stationäre Rehabilitationsbehandlung raten wir meist dringend an. Nach ca. 7 bis 10 Tagen stationärer Behandlung in Menziken schliesst sich noch eine zwei- bis dreiwöchige Rehabilitationsbehandlung meist in Schinznach an, um es den Patienten zu ermöglichen, wieder in die gewohnte häusliche Umgebung entlassen zu werden.

 

Dr. med. Michael Kettenring
Facharzt FMH für Chirurgie und Unfallchirurgie


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