Zum Hauptinhalt springen

Zu Besuch bei: Dorfheftli-Druckerei Urs Zuber AG

  • Text und Bild: Thomas Moor

In der monatlichen Serie «Zu Besuch bei» stellen wir in allen Dorfheftli eine Firma vor, die man vom Namen her kennt, vielleicht aber nicht genau weiss, was hinter den Kulissen produziert wird. Wir waren zu Besuch bei der Druckerei Urs Zuber AG in Reinach, die u.a. das Dorfheftli druckt.

Aha, ihr habt mehr als nur ein Dorfheftli. Wo werden sie überhaupt gedruckt? Fragen, die den Dorfheftlimachern an der Baselgasse 6a in Reinach auch heute noch ab und zu gestellt werden. Nun: Seit drei Jahren werden die Dorfheftli bei der Druckerei Urs Zuber AG in Reinach gedruckt. Das Reinacher Familienunternehmen hat in der über 40-jährigen Geschichte immer wieder in die Modernisierung investiert. Dazu gehört auch die KBA-Fünffarben-Druckmaschine mit Lackwerk, mit welchen die Monatsmagazine der Dorfheftli AG in hervorragender Qualität gedruckt werden. Im Gegensatz zu Zeitungen allerdings nicht im Rollenoffsetverfahren, sondern im Bogenoffsetdruck. Das bedeutet einen grös­seren zeitlichen Aufwand, erlaubt aber die Wahl eines hochwertigeren Papiertypen, welcher teurer ist als normales Papier, aber einen qualitativ hochstehenderen Druck erlaubt.

Am Donnerstag, nachdem die verschiedenen Farb­laufwerke eingerichtet und die ersten Druckplatten eingespannt sind, können die beiden Drucker, Mark Oppliger und Rainer Widmer, den Startknopf drücken. Als erster in der Verarbeitungskette kommt aber der eidg. dipl. Techno-Polygraf Christoph Koenig zum Zug. Jeweils am ersten Mittwoch im Monat nimmt er die elektronischen Daten – sprich die PDF-Dateien – in Empfang, welche ihm von der Dorfheftli-Redaktion übermittelt werden. Er erstellt die Druckformen und belichtet anschliessend die Druckplatten. Dabei handelt es sich um ein Computer-to-Plate-System, das auf Thermofuse-Technologie basiert und bei der Entwicklung ganz ohne Chemie auskommt. «Der Umweltschutz liegt uns am Herzen», wie Geschäftsleiter Werner Gautschy sagt. Man achte täglich darauf, Ressourcen einzusparen. Nicht zuletzt verfügt die Urs Zuber AG über die myclimate-Zertifizierung, welche eine klimaneutrale Produktion garantiert.

Auch die Qualität hat einen hohen Stellenwert. Von jedem Dorfheftli wird vor dem definitiven Druckstart zuerst ein Ausdruck erstellt, der auf Herz und Nieren geprüft wird. «Diese interne Kontrolle dient der Fehlerminimierung und ist natürlich wichtig für das Endprodukt», wie Gautschy sagt. Inzwischen wurde für den Druckstart der Mai-Ausgaben der Dorfheftli grünes Licht erteilt. Für diese Ausgabe wurden 120 Druckplatten belichtet. Jetzt jagen 35 000 Papierbögen im Format 65 x 98 cm oder umgerechnet 2,5 Tonnen Papier durch die Druckmaschine. Drucker Mark Oppliger hat dabei ein wachsames Auge, zieht in regelmässigen Abständen einen fertig gedruckten Bogen aus der Maschine, um die Passergenauigkeit des Vierfarbendrucks zu prüfen und den Farbauftrag zu messen.

Von Zeit zu Zeit wird die Druckmaschine abgestellt. Dann wechselt Lehrling Alessandro Greco bei den verschiedenen Farblaufwerken die Druckplatten. Hat der letzte Papierbogen das letzte Farblaufwerk passiert, ist noch nicht fertig lustig. Als nächster Schritt steht dann das Ausrüsten (Falten, Drahtheften und Schneiden) auf dem Programm. Während der Grossteil der Dorfheftli von der auf diese Arbeiten spezialisierte Luzerner Firma «an der reuss» ausgerüstet wird, bleibt ein kleiner Teil in Reinach. Roland Hochuli bestückt den Draht- und Sammelhefter hier mit den Druckbögen, um am Ende der Maschine die fertigen Dorfheftli in Empfang zu nehmen. Als finaler Schritt erfolgt die Anlieferung der Dorfheftli an die Poststelle Reinach, von wo sie dann dank der Zustellbeamtinnen und -beamten in alle Briefkästen der Dorfheftligemeinden gelangen.

Im Juli: Zu Besuch bei Exclusiv Car-Hi-Fi GmbH, Hallwil


Beitrag teilen:

  • Erstellt am .
  • Geändert am .
  • Aufrufe: 1767