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Emaform AG in Gontenschwil

  • Text und Bild: Fabienne Hunziker

In der Emaform AG an der Zetzwilerstrasse in Gontenschwil werden kundenspezifische Formteile aus Polyurethan hergestellt. Polyurethan ist ein aus Polyol und Isocyanat hergestellter, hochwertiger Kunststoff, welcher in sehr vielen Bereichen seine Verwendung findet. Ein sehr grosses Einsatzgebiet für solche Formteile ist die Medizinaltechnik.

Mit dem hochwertigen Werkstoff werden unter anderem Gehäuse für Laboranalyse-, Mess- und Medizinalgeräte hergestellt. Auch Betttischplatten für den Spitalbedarf und Verschalungen für das bekannte Dusch-WC von Closomat werden in Gontenschwil produziert. In der industriellen Lebensmittelverarbeitung wird Polyurethan ebenfalls oft verwendet, so machen Aufträge für Industriemühlen ebenfalls einen beachtlichen Teil des Auftragsvolumen der Emaform AG in Gontenschwil aus. Das Auftragsvolumen solcher Produkte, erfordert in Gontenschwil gar eine eigene Bearbeitungslinie mit Lagerhalle. Für die Firma Vitra beispielsweise, stellt die Emaform AG auch einen im Jahre 1960 entworfenen und preisgekrönten Designstuhl her. Der Polyurethan-Integralhartschaum ist deshalb so vielfältig, weil bei der Herstellung von Formteilen sehr grosse Freiheiten im Design, integrierte Metallteile und Gewindebüchsen bei unterschiedlichen Wandstärken möglich sind.

Im Unternehmen, welches im Jahre 1982 von Eduard Maurer (EMaForm) gegründet wurde und nun von Geschäftsleiter Jürg Fischer geführt wird, arbeiten rund sechzig Mitarbeiter. Der Betrieb ist in verschiedene Bereiche aufgeteilt, welche die idealen Voraussetzungen für einen wirtschaftlichen Ablauf der einzelnen Prozessschritte gewährleisten.

In der Schäumerei werden die Rohteile geschäumt. Die beiden flüssigen Komponenten werden ab einem Tanklager über Vormisch-Stationen konditioniert und mittels Ringleitungssystem an die einzelnen Formenträger gefördert. Das Material wird unter Hochdruck vermischt und anschliessend in die Aluminiumform eingespritzt, wo es reagiert und aushärtet. Die entsprechenden Werkzeuge werden in einem separaten und eigens dafür gebauten Formenlager aufbewahrt. Mit diesen Qualitätsformen, welche vorwiegend in der Schweiz und sogar in der näheren Umgebung hergestellt werden, können bis zu 30'000 Teile hergestellt werden. Die Entwicklung einer solchen Form erfordert ein grosses Know-how und viele Arbeitsschritte bis zur Herstellung und erfolgreicher Bemusterung eines neuen Formteils.

In der Nachbearbeitung der kleinen bis mittelgrossen Serien, werden die Teile kundenspezifisch gespachtelt und geschliffen und evtl. mittels konventionellen Maschinen oder CNC-Bearbeitungscentren nachbearbeitet. Die anschliessende Lackierung im hauseigenen Lackierwerk erfolgt ebenso nach Kundewunsch in vereinbarter Ausführung, dabei ist ein geübtes Auge und handwerkliches Geschick erforderlich. Die Montage von Baugruppen oder einfachen Komponenten, wie das Einsetzen von Scheiben oder das Anbringen von Scharnieren oder Dichtungen ist heute selbstverständlich. Nach der Qualitätskontrolle, werden die Polyurethan Formteile sorgfältig und individuell verpackt und anschliessend termingerecht an den Auftraggeber ausgeliefert. Die kundenspezifischen, logistischen Anforderungen erfüllt die Emaform u.a. mit einem eigenen Warenlager und flexiblen Speditionspartnern.

Im September: Zu Besuch bei SAGER AG in Dürrenäsch


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