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Alesa AG in Seengen

  • Text und Bild: Thomas Moor

In der monatlichen Serie «Zu Besuch bei» stellen wir in allen Dorfheftli eine Firma vor, die man vom Namen her kennt, vielleicht aber nicht genau weiss, was hinter den Kulissen produziert wird. Wir waren zu Besuch bei der Alesa AG in Seengen, die Präzisionswerkzeuge herstellt.

Für Präzisionsarbeit und Präzisionsprodukte geniesst die Schweiz auf dem Weltmarkt ganz allgemein einen hervorragenden Ruf. Erfreulich, dass hier auch die Seenger Alesa AG seit Jahrzehnten mitmischen und sich behaupten kann. Obwohl das in 4. Generation geführte Familienunternehmen mit Präzisionswerkzeugen den internationalen Markt (Westeuropa, Japan, China, Thailand, Mexiko, etc.) beliefert, sucht man im Logo oder in der Firmenkorrespondenz vergeblich nach der Bezeichnung «made in Switzerland». Nein: Das Firmen-Logo wurde im Jahr 2014 sogar mit dem Mundart-Slogan «...us de Schwiiz» ergänzt. «Ganz bewusst und einsprachig für alle unsere Kunden und Händler in der Schweiz und auf der ganzen Welt», wie Geschäftsleiter Christoph Leimgruber betont. Damit will man an die Herkunft der Produkte, an den Firmenstandort Seengen und den Produktionsstandort Schweiz erinnern. Die typisch schweizerische Tugend hochhalten ist ihm dabei ein zentrales Anliegen. «Wir sind nicht zuletzt dank unseren Mitarbeitenden stark mit der Region verwurzelt und im Dorf verankert.» Genau genommen eigentlich schon seit 100 Jahren. Leimgrubers Urgrossonkel und Firmennamensgeber Adolf Leimgruber kaufte 1920 nämlich die auf dem heutigen Firmengelände gelegene Strohmanufaktur der Familie Hegnauer, die bis in die Zwischenkriegsjahre Strohprodukte herstellte. Der Start in die Produktion von Schneidewerkzeugen erfolgte 1934. Seit dieser Zeit steht in Seengen neben der Kirche auch die Alesa AG mitten im Dorf. Ein Standort, an welchem schon Christoph Leimgrubers Grossvater, sein Vater und Onkel immer festhielten. «Einziger Standortnachteil seien die Lohnkosten. Die Konkurrenz im Ausland kann günstiger produzieren und sich so preisliche Vorteile verschaffen. Aber deswegen sei es für ihn nie eine Option gewesen, den Standort ins Ausland zu verlagern, wie er sagt. Christoph Leimgruber, der die Alesa AG seit 2007 führt, sieht die anderen Vorteile, welche der Standort Schweiz zu bieten hat. Und obwohl die Konkurrenz ebenfalls nicht schläft, sieht er den Vorsprung speziell in der Innovation. Man müsse nicht nur besser, sondern der Konkurrenz möglichst einen Schritt voraus sein. Unter diesem Aspekt arbeitet die Entwicklungs- und Konstruktionsabteilung der Alesa AG eng mit Hochschulen und technischen Universitäten im In- und Ausland zusammen.

In Seengen werden unter anderem hochpräzise Schneidwerkzeuge fabriziert. Zum Beispiel Sägeblätter zum Schlitzen, Nuten und Trennen von Metallwerkstoffen. Eine Spezialität sind auch erstklassige Werkzeuge (Zerspanungswerkzeuge) für die Bearbeitung von Metall und Kunststoff. Rund 3000 verschiedene Artikel produziert die Alesa AG, wobei rund 2000 im Katalog gelistet und ab Lager lieferbar sind. Der Rest sind Spezialanfertigungen, die nach Kundenwunsch produziert werden. Kunden stammen aus den Branchen wie etwa der Maschinen- oder Automobilindustrie, der Medizinaltechnik, dem Windkraftwerk- und U-Bootbau, der Raum- und Luftfahrt etc. So haben auch schon Teile, welche mit Seenger Alesa-Werkzeugen fabriziert wurden, mit der Ariane-Trägerrakete ins Weltall abgehoben. Rund 60 Fachkräfte arbeiten in der Produktionsstätte an der Schulstrasse. Dort stehen Präzisionsmaschinen, die automatisiert und zum Teil mit Robotern bestückt sind, im Einsatz. «Wir haben einen guten Mix aus kritischen jungen Leuten und langjährigen Mitarbeitern, die viel Erfahrung mitbringen», wie Christoph Leimgruber sagt. Die Lehrlingsausbildung hat einen grossen Stellenwert. Mehr als die Hälfte der Meister und Vorgesetzten sind ehemalige Alesa-Lehrlinge. Zudem können auch immer wieder hohe Dienstjubiläen gefeiert werden. Etwas, das für das Arbeitsklima und auch den Arbeitgeber spricht.

Im März: Zu Besuch bei Backer ELC AG in Teufenthal 


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