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Veröffentlicht 15. Oktober 2021

Renovation Tennishalle im Moos Reinach

  • Text: Eing. / Thomas Moor
  • Bild: Thomas Moor

Bericht des Architekturbüros

Die 40 Jahre alte Sportstätte präsentiert sich nach der Totalsanierung unter Leitung der Bättig Goldenberger Architektur AG im modernen Kleid.

Es fühlt sich an wie die Reise in einer Zeitmaschine. Die Tennishalle Reinach neben der Kunsteisbahn im Moos erscheint nach ihrer Verjüngungskur als zeitgemässer, schicker und energetisch exemplarischer Bau. Am 2. Oktober feierte das Tenniscenter unter der neuen Leitung von Freddy Blatter Eröffnung. 1982 wird in der Welt zwischen England und Argentinien Krieg um die Falkland-Inseln geführt, in Deutschland Helmut Kohl zum Kanzler bestimmt, in der Schweiz die Volksinitiative für die Schaffung des Preisüberwachers angenommen und in Reinach eine Tennishalle eingeweiht.

Schönheitsoperation dringend nötig
Was vor 40 Jahren top modern und angesagt war, erscheint im heutigen Fokus als altbacken und Relikt aus einer anderen Epoche. Teppich als Schallschutz an den Wänden, ein asbesthaltiges Dach aus Welleternit, dominierende Brauntöne durch den Wandtäfer soweit das Auge reicht. Eine Schönheitsoperation in Form der ersten Totalsanierung war bei der Tennishalle Reinach überfällig. Aber nicht nur optische Aspekte standen beim Entscheid der Einwohnergemeinde Reinach zur Erneuerung der Anlage im Vordergrund. Die Tennishalle «Version 2021» bietet auch energetisch und sportlich ein ganz neues Erlebnis.


 

Aufgewertete Energiebilanz
Freuen darf sich die Gemeinde Reinach als Besitzerin der Anlage. Wärmetechnisch entspricht das Gebäude dank komplett erneuerter Gebäudehülle, dank neuem Dach, neuen Giebelwänden, Fenstern und Aussentüren dem heutigen Stand­ard. Das Dach präsentiert sich aussen in einem hellen Grauton und mit den rund 1000 Quadratmetern eingebauten Schallschutzelementen innen weiss. Sie weisen keinerlei chemische Zusatzstoffe auf und sind komplett recyclingfähig. Dach und Wände bestehen nun aus Sandwichpaneelen aus Polyurethan (PU) und bieten hohe Steifigkeit bei deutlich geringerem Gewicht. Dank hoher Dämmwerte garantiert die Isolation eine deutlich reduzierte Heizleistung und viel kleinere Temperaturschwankungen in den Jahreszeiten. So bleibt es auch im Sommer in der Halle angenehm kühl. Eine Photovoltaik-Anlage auf der südlichen Dachfläche sorgt zusätzlich für eine aufgewertete Energiebilanz. Und auch die gute Nachbarschaft mit der angrenzenden Kunsteisbahn wird dank eines direkten Zugangs aus der Tennishalle zum Restaurant «Iszapfe» wiederbelebt.

Tennisshop, Tribüne und Restaurant
Freuen dürfen sich die Sportlerinnen und Sportler. Der eingebaute, top moderne Rebound-Ace-Schwingboden aus Kunststoff sorgt für eine elastische, gelenkschonende Unterlage sowie einen gleichmässigen Ballabsprung. Er ersetzt den in die Jahre gekommenen Teppichbelag. Zusammen mit den akustischen Elementen gegen Hall an Wänden und in der Decke ist auch für eine hervorragende Schalldämpfung gesorgt. Durch das blendfreie LED-Licht verbessern sich die Sichtverhältnisse und die Schattenbildung verschwindet. Die Farbgebung und das Licht ergeben eine viel hellere, freundlichere Atmosphäre. Auch die Garderoben mit der Duschanlage wurden saniert.
Freuen darf sich der neue Mieter. Der komplett erneuerte Eingangsbereich mit grossem Vordach, einem Windfang und grosszügigem Empfangsbereich mit einem Tennisshop verbreitet eine Wohlfühlatmosphäre auf den ersten Blick. Im ersten Stock bietet das modern gestaltete Restaurant mit neuer Küche auch kulinarisch interessante Möglichkeiten. Direkt verbunden mit dem Restaurant ist eine neue Tribüne aus Brettschichtholz, von welcher aus man das Geschehen auf den drei Plätzen hautnah verfolgen kann. Auch alle Bodenbeläge im Innenraum wurden erneuert.

Einsatz total der Handwerker
Freuen darf sich aber auch das Architekturbüro Bättig Goldenberger aus Rickenbach. Nachdem der Auftrag zur Totalsanierung Ende 2020 erteilt wurde, die Arbeiten wegen des bestehenden Mietverhältnisses aber erst im Mai 2021 beginnen konnten, folgte das Projekt einem überaus ambitio­nierten Zeitplan. Zusätzliche Herausforderungen bildete für den Rückbau des asbesthaltigen Dachs die andauernde Schlechtwetterphase im Frühsommer und für die Lieferung von vielen neuen Elementen die derzeitige Materialknappheit wegen der Folgen der Corona-Pandemie. Doch dank der Flexibilität und des aussergewöhnlichen Einsatzes der rund 30 im Einsatz stehenden Handwerksbetriebe landete die Totalsanierung auch terminlich eine Punktlandung.

Dem besonderen Engagement der an der Sanierung beteiligten Firmen gebührt ein besonderer Dank. Ebenso der Baukommission, die mit ihren schnellen und unkomplizierten Entscheidungen dafür sorgte, dass es während der Bauphase zu keinen Verzögerungen kam.


Michael Dubach: «Die Halle ist nicht wiederzuerkennen!»

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Sie ist saniert, sieht aber aus wie eine neue Halle. Hell, freundlich, modern. Michael Dubach, Mitglied der Baukommission «Sanierung Tennishalle Reinach», blickt von der neuen Holztribüne zufrieden auf die Spielfelder, welche gerade blau eingefärbt werden. Die Arbeiten laufen immer noch auf Hochtouren und werden gemäss Dubach auf den letzten Drücker fertig. Erfreut ist er nicht nur über das Endergebnis, sondern speziell auch damit, wie es zustande gekommen ist. 1,7 Millionen Franken in lediglich fünf Monaten zu verbauen sei eine sehr sportliche Leistung, wie er sagt. Die Handwerker haben durchs Band weg sensationelle Arbeit abgeliefert. In den straffen Zeitplan habe zweifellos auch das Wetter mit reingespielt, obwohl der Sanierungsbeginn wegen einer Regenperiode zu einem Kaltstart wurde. Danach ging es aber steil bergauf. Böse Überraschungen blieben (bis auf einige wenige) zum Glück aus. Lieferengpässe in Sachen Baumaterialien gab es so gut wie keine. «Ich verspreche mir viel von der neuen Halle», wie Michael Dubach sagt. Speziell natürlich auch was die Energiebilanz betrifft. Die LED-Beleuchtung und die Ausssenhülle (Sandwichpaneele analog Eishalle) sollen ihren Teil dazu beitragen.


Das Tenniscenter Reinach unter neuer Führung

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Herzlich willkommen im Tenniscenter Reinach! Die BLATTER.SiMMEN GmbH ist die Pächterin des Tenniscenters Reinach und wird von Freddy Blatter (ehem. Davis-Cup-Spieler) und Monica Blatter-Simmen (ehem. Fed-Cup-Spielerin) geführt. Sie sind alleinverantwortlich für den Spielbetrieb, die Trainings, die Turniere und für die ausserordentliche Infrastruktur samt Shop und Lounge. Sie sind die treibende, innovative und kreative Kraft hinter dem neuen Tenniscenter. Sie setzen sich ein für ein Tennis, das Spass macht. Egal, wie stark, egal wie jung und wie alt: Spielerinnen und Spieler finden im Tenniscenter Reinach und in der Tennisschule BLATTER.SiMMEN das inspirierende Umfeld und die zielgerichtete Förderung, die sie sich wünschen. Die sportliche Aus- und Fortbildung junger Tennistalente, damit verbunden die individuelle Förderung, ist ein Schwerpunkt der Schule. Wer Tennis spielen möchte, ist willkommen und wird optimal nach seinen Ansprüchen betreut und gefördert.

 


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