Stiftung Dankensberg
- Text und Bild: Dirk C. Buchser
Es kommt nicht darauf an, wie alt man wird, sondern wie man alt wird.
Das Alters- und Pflegeheim Stiftung Dankesberg in Beinwil am See wird mit einem grossen Neubau erweitert. Das legendäre Gründergebäude Haus A und auch das Haus B musste abgerissen werden. In einer monatlichen Serie schauen wir zurück, in die Zukunft und informieren aktuell.
Der Blick schweift über den Hallwilersee. Weit oberhalb Beinwil am See trohnt es: Das Alters- und Pflegeheim Dankesberg. Die Geschichte des Hauses geht weit zurück. 1906 erstellte Alfred Sager, damaliger Zigarrenfabrikant, auf dem Grundstück seiner Eltern ein Haus. Das mittlerweile ehemalige Haus A. Es bestand aus zwei Wohnungen, elf Pensionszimmern, einem Esszimmer und einem kleinen Andachtssaal. Damals diente das Haus als privates, christliches Erholungsheim. Auch nach dem Tod des Gründers Alfred Sager 1952 blieb es in christlicher Obhut. Die Diakonissinnen aus Braunwald übernahmen die Führung. 32 Jahre war es in den Händen der Braunwald-Schwestern. Wegen Nachwuchsmangels mussten die Schwestern 1984 die Leitung abgeben.
Seither wird das Heim konfessionslos und unter privatwirtschaftlicher Führung geführt. 1984 fand die erste grosse Renovation des Hauses A statt: «Es wurden auf sämtlichen Zimmern Toiletten eingebaut», erklärt Hans Schärer, Stiftungsratspräsident des Dankesbergs. Die Etagenduschen blieben allerdings bis heute. Was alles andere als zeitgemäss ist. «Es musste unbedingt etwas passieren.» Der Zustand war so schlimm, dass in den letzten Jahren sogar die Betriebsbewilligung vom Kanton auf dem Spiel stand.
Nach dem Erweiterungsbau 1994 verfügt das Heim momentan über 38 Einer- und 8 Doppelzimmer. An das Heim angegliedert sind 21 Alterswohnungen mit 2 ½ und 3 ½ Zimmern.
Und seit letztem Oktober ist es weg. Das Haus A – die legendären Holzschrägen, die 18 kleinen Zimmer, die beschwerlichen Treppen, die zig Geschichten, welche das Haus geschrieben hat – all das wird einem 14-Mio-Neubau Platz machen. «Es ging viel Geschichte verloren», blickt Hans Schärer wehmütig zurück. Aber: «Es wird für alle eine riesige Erleichterung werden», ergänzt er schnell. Einen Lift wird es geben, die Zimmer werden grösser und eine eigene Dusche wird neu jedes Zimmer haben. Vielleicht passt es zur Tradition des Hauses, dass der Neubau ein bisschen Anfangsschwierigkeiten hatte: «Das Küchenprovisorium kam 3 Monate zu spät», schmunzelt Hans Schärer. So durfte das Gründerhaus noch ein wenig länger stehen bleiben. Denn auch das Haus B, welches die Küche, die Wäscherei, den Speisesaal, die Verwaltung und 14 Zimmer beherbergt hat, wird erneuert. Darum brauchte es ein Küchenprovisorium, damit das Essen weiterhin hervorragend schmeckt.
Jetzt aber ist das Haus A definitiv Geschichte und nur noch in den Köpfen der Beinwiler verankert. Mittlerweile steht schon das ganze Kellergeschoss. «Es folgen schon bald die ersten Wände im Erdgeschoss», erklärt Thomas Gubler, Baukommissionspräsident. Trotz der Corona-Epidemie ist man im Zeitplan. Eröffnung des Neubaus sollte, wenn es keine weiteren Verzögerungen gibt, im Mai 2021 sein. In der nächsten Ausgabe vom Dorfheftli im Monat Juni stellen wir Ihnen dann das Gross-Projekt im Detail vor. «Es wird ein wunderbarer Neubau» schwärmt Thomas Gubler.
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