Veröffentlicht 01. Dezember 2023
Hätten Sie's gewusst?
Oder: Hätten Sie auf Ihrem Wohnzimmertisch Platz für ein Wagenrad?
(Bildmontage: Potz Fuchs; rote Kerze: David Monje auf Unsplash, weisse Kerze: Jarl Schmidt auf unsplash)
Am Sonntag, 3. Dezember ist es wieder so weit: Die erste Kerze auf dem Adventskranz darf angezündet werden! Als kleine Kinder hatten die Potz-Füchse regelrecht ein «Gnosch im Fadechörbli»: Warum wird die Kerze nicht am 1. Dezember angezündet, dann beginnt ja der Advent? Mit zunehmendem Alter brachte die erste Kerze dann buchstäblich Licht ins Dunkel. Gemeint ist natürlich nicht der erste Tag im Monat Dezember, sondern der erste Sonntag im Advent, der seltsamerweise auch bereits ein Novembersonntag sein kann … kompliziert 😉.
Wagenrad?
Was aber hat ein Wagenrad mit dem Adventskranz zu tun? Werfen wir einen Blick zurück ins Jahr 1839 – das Geburtsjahr des Adventskranzes. Damals soll der evangelische Theologe Johann Hinrich Wichern (1808–1881) ein altes Wagenrad mit 23 Kerzen bestückt haben, um den Kindern im Hamburger Waisenhaus «Rauhes Haus» die verbleibende Zeit bis zum Heiligabend besser zu veranschaulichen. Grosse weisse Kerzen symbolisierten die Sonntage, kleinere rote Kerzen die Wochentage, sodass die Kinder die Zeitspanne besser abschätzen konnten und nebenbei auch noch das Zählen lernten.
Nur noch 4 Kerzen
Die hohe Anzahl an Kerzen machten den Kranz jedoch sehr gross, ganz zu schweigen von der grossen Hitzeentwicklung. Heute undenkbar, zumal ja die Wohnzimmerdecke wegen der Russablagerungen nicht jeden Januar neu gestrichen werden will. Spätestens mit dem Tannengrün am Kranz, welches sich um das Jahr 1860 durchsetzte, wäre dies tatsächlich «brandgefährlich» gewesen.
Egal ob mit oder ohne Kranz: Wir wünschen Ihnen einen gemütlichen ersten Dezembersonntag!
Quellen:
Pascoe
Wikipedia
… das hani wörkli ned gwösst!