«I mues no of Lüpu.» «Was? Wodöre?»
Ortsnamen: Mundart, Herkunft und Bedeutung
Hätten Sie's gewusst?
Als nicht native See- oder Wynentaler haben die Füchse natürlich etwas Nachholbedarf in Sachen Ortswissen. Einer der beiden wohnt zwar schon länger hier und macht Fortschritte. Beim anderen geht es aber immer noch etwas länger, bis verstanden wird, was die Eingeborenen etwa mit «Lüpu» meinen. Darum haben Füchse für sich und Interessierte eine Übersicht der Ortsnamen aus dem Dorfheftligebiet kreiert. Natürlich mit den Rubriken Mundart, Herkunft und Bedeutung.
Mit Deret* kanns zwar wohl kein Ort aufnehmen, aber einige Namen spielen in der gleichen Liga.
Wynental | Mundart | Herkunft | Bedeutung |
Burg | Buurg oder Boorg | Alemannischer Burg-Name | Burg entspricht dem althochdeutschen Gattungswort burg, mittelhochdeutsch burc «Burg, Festung», befestigte Höhe. |
Menziken | Mäntzike oder Mänzike | Alemannischer -ikon-Name | bei den Höfen der Sippe des Manzo althochdeutsch: Manz-ing-hofun |
Reinach | Riinech oder Riinǝch | Zwei Deutungen: Gallo-romanisch oder Alemannisch | dem Rennius gehörendes Landgut oder: beim Rin-Bach |
Leimbach | Lèimbech | Alemannischer -bach-Name | Lehm-Bach leim (> mittelhochdeutsch leim(e), schweizerdeutsch lèèm «Schlamm, Lehm, Teig») und Bach «kleiner Wasserlauf» (althochdeutsch bah, mittelhochdeutsch bach) |
Gontenschwil | Gundischwiiu oder Gondischwiiu | Alemannischer -wil-Name | Hofsiedlung des Gundolf althochdeutsch: Gund-oltes-wīlāri |
Zetzwil | Zètzbu | Alemannischer -wil-Name | Hofsiedlung des Zezo althochdeutsch: Zezin-wīlāri |
Oberkulm | Oberchulm oder Oberchoom | Vordeutscher Siedlungsname. Lateinisch-romanisch | Hof mit einem Taubenschlag, Taubenhof lat.-roman.: (villa) columbāria Differenzierender Zusatz seit dem Ende des 13. Jh.: mittelhochdeutsch: 'ober' zur Bezeichnung der relativen Lage eines Ortes zu einem andern Ort: (ze) ober(e)n Kulme 'beim oberen Kulm'. |
Unterkulm | Chulm oder Choom | Vordeutscher Siedlungsname. Lateinisch-romanisch | Hof mit einem Taubenschlag, Taubenhof lat.-roman.: (villa) columbāria Differenzierender Zusatz seit dem Anfang des 14. Jh.: mittelhochdeutsch: nider(e) 'nieder, niedrig, tief, unter'; zur Bezeichnung der relativen Lage eines Ortes zu einem andern Ort: (ze) nider (en) Kulme 'beim unteren Kulm.' |
Teufenthal | Tööüfetu oder Töifetu | Alemannischer -tal-Name | beim tiefen Tal althochdeutsch: (ze demo) tiufentale |
Seetal | Mundart | Herkunft | Bedeutung |
Beinwil am See | Böju oder Böiu | Alemannischer -wil-Name | Hofsiedlung des Beino (manchmal auch: Peino, hihi) althochdeutsch: Beinin-wīlāri |
Boniswil | Bonischwiiu oder Bonischwil | Alemannischer -wil-Name | Hofsiedlung des Banwalt althochdeutsch: Ban-waltes-wīlāri |
Dürrenäsch | Ääsch oder Tǜrenäsch | Alemannischer sekundärer Siedlungsname | Möglicherweise: bei der dürren Esche |
Leutwil | Lüppu oder Lüüpu | Alemannischer -wil-Name | Hofsiedlung des Liuto althochdeutsch: Liutin-wīlāri |
Hallwil | Haubu oder Hauwbu | Alemannischer -wil-Name | Hofsiedlung des Hallo (Aber hallo?) althochdeutsch: Hallin-wīlāri |
Seengen | Seenge | Alemannischer -ingen-Name | «bei den Siedlern am See(ufer)» oder «bei den Leuten am See» oder wohl einfach «Ort am See» |
Meisterschwanden | Mäisterschwanng oder Meischterschwandè oder Meischti | Alemannischer -wang-Name | Abhang des Meisters, keine Bildung mit dem Rodungsbegriff Schwanden sondern wang (> mittelhochdeutsch wanc «sanft geneigte Wiese, Aue, Halde, Feld etc.») |
Schongau | Schoonge | Alt-/Mittelhochdeutsch | «beim schönen Gau», althochdeutsch/mittelhochdeutsch «schön, anmutig», Gau: fruchtbares Land am Wasser |
* Deret oder Teret ist die Mundart für St. Erhard in der Nähe von Sorsi, äh, Sursee.
Quelle: ortsnamen.ch, übrigens auch für andere Themen eine interessante Website.
… das hani wörkli ned gwösst!
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