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Veröffentlicht 07. April 2023

«I mues no of Lüpu.» «Was? Wodöre?»

Ortsnamen: Mundart, Herkunft und Bedeutung

Hätten Sie's gewusst?

Als nicht native See- oder Wynentaler haben die Füchse natürlich etwas Nachholbedarf in Sachen Ortswissen. Einer der beiden wohnt zwar schon länger hier und macht Fortschritte. Beim anderen geht es aber immer noch etwas länger, bis verstanden wird, was die Eingeborenen etwa mit «Lüpu» meinen. Darum haben Füchse für sich und Interessierte eine Übersicht der Ortsnamen aus dem Dorfheftligebiet kreiert. Natürlich mit den Rubriken Mundart, Herkunft und Bedeutung.

Mit Deret* kanns zwar wohl kein Ort aufnehmen, aber einige Namen spielen in der gleichen Liga. 

Wynental Mundart Herkunft Bedeutung
Burg Buurg oder Boorg Alemannischer Burg-Name Burg entspricht dem althochdeutschen Gattungswort burg, mittelhochdeutsch burc «Burg, Festung», befestigte Höhe.
Menziken Mäntzike oder Mänzike Alemannischer -ikon-Name bei den Höfen der Sippe des Manzo
althochdeutsch: Manz-ing-hofun
Reinach Riinech oder Riinǝch  Zwei Deutungen: Gallo-romanisch oder Alemannisch dem Rennius gehörendes Landgut oder: beim Rin-Bach
Leimbach Lèimbech Alemannischer -bach-Name Lehm-Bach
leim (> mittelhochdeutsch leim(e), schweizerdeutsch lèèm «Schlamm, Lehm, Teig») und Bach «kleiner Wasserlauf» (althochdeutsch bah, mittelhochdeutsch bach)
Gontenschwil Gundischwiiu oder Gondischwiiu Alemannischer -wil-Name Hofsiedlung des Gundolf
althochdeutsch: Gund-oltes-wīlāri
Zetzwil Zètzbu Alemannischer -wil-Name Hofsiedlung des Zezo
althochdeutsch: Zezin-wīlāri
Oberkulm Oberchulm  oder Oberchoom  Vordeutscher Siedlungsname. Lateinisch-romanisch Hof mit einem Taubenschlag, Taubenhof
lat.-roman.: (villa) columbāria 
Differenzierender Zusatz seit dem Ende des 13. Jh.:  mittelhochdeutsch: 'ober' zur Bezeichnung der relativen Lage eines Ortes zu einem andern Ort: (ze) ober(e)n Kulme 'beim oberen Kulm'.
Unterkulm Chulm oder Choom  Vordeutscher Siedlungsname. Lateinisch-romanisch Hof mit einem Taubenschlag, Taubenhof
lat.-roman.: (villa) columbāria 
Differenzierender Zusatz seit dem Anfang des 14. Jh.: mittelhochdeutsch: nider(e) 'nieder, niedrig, tief, unter'; zur Bezeichnung der relativen Lage eines Ortes zu einem andern Ort: (ze) nider (en) Kulme 'beim unteren Kulm.'
Teufenthal Tööüfetu oder Töifetu  Alemannischer -tal-Name beim tiefen Tal
althochdeutsch: (ze demo) tiufentale 
Seetal Mundart Herkunft Bedeutung
Beinwil am See Böju oder Böiu Alemannischer -wil-Name Hofsiedlung des Beino (manchmal auch: Peino, hihi)
althochdeutsch: Beinin-wīlāri
Boniswil Bonischwiiu oder Bonischwil  Alemannischer -wil-Name Hofsiedlung des Banwalt
althochdeutsch: Ban-waltes-wīlāri
Dürrenäsch Ääsch  oder Tǜrenäsch  Alemannischer sekundärer Siedlungsname Möglicherweise: bei der dürren Esche
Leutwil Lüppu oder Lüüpu  Alemannischer -wil-Name Hofsiedlung des Liuto
althochdeutsch: Liutin-wīlāri
Hallwil Haubu oder Hauwbu  Alemannischer -wil-Name Hofsiedlung des Hallo (Aber hallo?) 
althochdeutsch: Hallin-wīlāri
Seengen Seenge  Alemannischer -ingen-Name «bei den Siedlern am See(ufer)»  oder «bei den Leuten am See» oder wohl einfach «Ort am See» 
Meisterschwanden Mäisterschwanng oder Meischterschwandè oder Meischti Alemannischer -wang-Name Abhang des Meisters, keine Bildung mit dem Rodungsbegriff Schwanden sondern  wang (> mittelhochdeutsch wanc «sanft geneigte Wiese, Aue, Halde, Feld etc.»)
Schongau Schoonge Alt-/Mittelhochdeutsch «beim schönen Gau», althochdeutsch/mittelhochdeutsch  «schön, anmutig», Gau: fruchtbares Land am Wasser

 * Deret oder Teret ist die Mundart für St. Erhard in der Nähe von Sorsi, äh, Sursee.

Quelle: ortsnamen.ch, übrigens auch für andere Themen eine interessante Website. 

 

potz fuchs   

 

… das hani wörkli ned gwösst!


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