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Veröffentlicht 03. Dezember 2015

Keuchhusten? Nein, danke …

Kinder, die unter Husten leiden, sind zu bedauern. Dennoch gehört der banale Husten zum Kindsein dazu wie das Spielen. Der gefürchtete Keuchhusten allerdings müsste nicht sein. Denn bei uns werden Kleinkinder üblicherweise vom Kinderarzt gegen Keuchhusten geimpft.

Dennoch gibt es immer wieder Kinder, die keine Impfung bekommen haben – sei es, weil die Eltern es nicht wollen oder dass sie aus einem Land stammen, welches die Impfung nicht anbietet. Kinder, welche nicht geimpft sind, können sich dann leicht anstecken. Die Ansteckung erfolgt über Tröpfchen beim Niesen, Sprechen und Husten.

Dauert ein Husten länger als zwei Wochen ohne Besserungstendenz mit sehr heftigen Hustenanfällen, Keuchen beim Einatmen und mit Erbrechen, sollte man an Keuchhusten denken. Der Erreger des Keuchhustens ist das Bakterium «Bordetella pertussis». Dieses produziert ein Gift, welches für die Hustenanfälle verantwortlich ist.

Die Krankheit verläuft in 3 Stadien.

Stadium 1:
Eine bis drei Wochen nach der Ansteckung kommt es zu grippeähnlichen Symptomen mit einem unauffälligen Husten.

Stadium 2:
Nach weiteren ein bis zwei Wochen folgt der typische, abgehackte oder stakkatoartige Husten, der bis zu sechs Wochen anhält. Bei den heftigen Hustenattacken wird zäher Schleim ausgeworfen, oft gefolgt von Erbrechen.

Stadium 3:
Dieses wird auch Erholungsstadium genannt. Der hartnäckige Reizhusten kann Wochen bis Monate dauern und bringt Patient und Eltern an ihre Grenzen.

Die Angst vor dem Keuchhusten ist nicht unbegründet. Erkranken Kinder im Säuglings- oder Kleinkindalter, gehören Lungenentzündung, Krampfanfälle und Hirnhautentzündung zu den gefürchteten und lebensgefährlichen Komplikationen. 1 bis 2%, der im ersten Lebensjahr an Keuchhusten erkrankten Kinder sterben!

Therapiert wird mit Antibiotika. Diese sind jedoch nur im ersten Stadium optimal wirksam. Danach verhindern sie nur die Weiterverbreitung des Erregers, was aber sehr wichtig ist. Im Gegensatz zu anderen Infektionskrankheiten bringt eine durchgemachte Keuchhusten-Erkrankung keinen Immunitätsschutz! Das bedeutet, dass sich das Kind später wieder mit Keuchhusten anstecken kann.
Aus dieser Sicht gesehen, sollten alle Kinder gegen Keuchhusten geimpft werden. Die Schutzimpfung gehört zu den empfohlenen Basisimpfungen im Schweizerischen Impfplan in Kombination mit Tetanus und Diphtherie. Lassen Sie sich in Ihrer kinderapotheke beraten und Ihre Kinder beim Kinderarzt impfen!

 

Britta Moennig, Apothekerin
TopPharm Homberg Apotheke, zertifizierte medinform-kinderapotheke


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