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Veröffentlicht 09. Mai 2016

Ungebetene Gäste: Wurmerkrankungen bei Kindern

Zugegeben – die Vorstellung von Würmern im Körper ihres Kindes ist für die meisten Mütter und Väter äusserst unangenehm und vielleicht auch erschreckend. Wurmerkrankungen sind weltweit verbreitet. Dank der guten hygienischen Verhältnisse sind sie bei uns aber seltener als in tropischen Gebieten. Meist handelt es sich bei uns um eine harmlose Infektion mit Madenwürmern.

Madenwürmer sind etwa 3 bis 12 mm lang und sitzen in der Schleimhaut des Darmes. Nachts bewegen sich die Weibchen aus dem Darmausgang heraus, um in den Falten um den After ihre Eier abzulegen – daher der heftige nächtliche Juckreiz. Das Kind kratzt sich häufig am Po, und im Kot oder in der Unterwäsche sind kleine weisse Würmer sichtbar.

Die Infektion erfolgt durch die Aufnahme von Wurmeiern durch den Mund. Wurmeier können sich auf verseuchtem Gemüse, Fallobst, in der Erde oder im Sand (Spielplätze) befinden. Kleine Kinder sind besonders oft betroffen, weil sie ihre verschmutzten Hände, Sand oder Gegenstände in den Mund nehmen. Gerade Kinder stecken sich häufig selbst erneut an, indem sie nach dem Kratzen am Po die Wurmeier über die Finger wieder in den Mund tragen.

Bei Spul- oder Bandwürmern gibt es andere Krankheitszeichen. Das Kind fühlt sich allgemein unwohl, hat unklare Bauchschmerzen, verliert Appetit und Gewicht oder hat wiederum auch Heisshunger. Gelegentlich sind im Kot 20 bis 30 cm lange Spulwürmer oder 2 cm lange Wurmabschnitte des Bandwurmes erkennbar. Spulwürmer sind selten und kaum je stecken sich Kinder über rohes oder unzureichend gebratenes Fleisch oder das Streicheln von infizierten Tieren mit Bandwürmern an.

Besonders wichtig bei der Infektion mit Madenwürmern ist:

  • Streng auf die Hygiene achten
  • Häufiges Händewaschen – vor allem vor dem Essen
  • Tägliches Wechseln von Unter- und Bettwäsche
  • Waschen der Unter- und Bettwäsche bei mindestens 60° Celsius
  • Kurzschneiden der Fingernägel
  • Obst, Gemüse und Salat vor dem Verzehr gründlich waschen
  • Spielsachen vom Spielplatz heiss abspülen

 

Die gängigen Wurmerkrankungen lassen sich medikamentös gut behandeln. Das Team der kinderapotheke hilft Ihnen gerne bei der Wahl des korrekten Medikaments. Denn nicht alle Medikamente wirken bei allen Wurmarten – zudem sollten verschiedene Wurmmittel bei Kleinkindern nicht angewendet werden. Führen Sie bei Madenwürmern die Entwurmung gleich bei der ganzen Familie durch, da sich enge Kontaktpersonen mit hoher Wahrscheinlichkeit ebenfalls angesteckt haben. Auch Haustiere sollten regelmässig entwurmt werden.

 

Britta Moennig, Apothekerin
TopPharm Homberg Apotheke, zertifizierte medinform-kinderapotheke


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