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Veröffentlicht 01. Juli 2019

Wozu eine Computertomographie?

  • Bild: eendeckel, Pixabay
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Auch das Spital Menziken hat nun endlich einen Computertomographen. Diese Tatsache ist für die zügige Diagnosestellung von vielerlei Krankheiten, aber auch für die Versorgung Unfallverletzter enorm wichtig.

Ein CT erstellt digital Schnittbilder, welche durch aus verschiedenen Richtungen aufgenommenen Röntgenaufnahmen errechnet werden. Es erlaubt somit eine überlagerungsfreie Darstellung von Querschnitten durch den Körper, welche für die Innere Medizin wie auch für die Chirurgie/Unfallchirurgie essentiell ist.

Natürlich wurden auch vorher schon bei Patienten des Spitals Computertomographien durchgeführt, aber eben nicht in Menziken selbst. Die Patienten mussten durch den Rettungsdienst nach Aarau gefahren werden und erhielten im Kantonsspital oder in der Hirslanden-Klinik die gewünschte Untersuchung. Das war zeitintensiv, aber auch kosten- und personalintensiv. Für diese Transportzeit war ein Team des Rettungsdienstes gebunden und die Untersuchungen wurden in Aarau natürlich auch nicht gratis durchgeführt.

Nicht nur aus diesem Grund ist für ein Akutspital die nahe räumliche Verfügbarkeit dieser radiologischen Untersuchung sehr wichtig, da vor allem in der Notaufnahme die zügige Diagnosestellung von hohem Wert ist. Das heisst nicht, dass bei jeder Fragestellung ein CT durchgeführt werden muss. Ganz im Gegenteil, bei den allerwenigsten Erkrankungen muss dies in Betracht gezogen werden. Aber eben bei manchen.

Für mich als Chirurg, Unfallchirurg und Notfallmediziner ist es sehr wichtig, zum Beispiel bei nicht eindeutigen Bauchbefunden eine CT-Möglichkeit zur Hand zu haben. Oder bei der genaueren Darstellung von Knochenbrüchen oder zum Ausschluss von Hirnverletzungen bei Gehirnerschütterungen oder … die Liste liesse sich noch stark erweitern.

Andererseits ist die Strahlenbelastung nicht zu unterschätzen. Deshalb muss jeder Untersuchung eine strenge Indikationsstellung vorausgehen, d.h. eine Nutzen-Schaden-Analyse durchgeführt werden.

Die von mir aus der Praxis häufig angeforderten Kernspintomographien von Knie und Schulter sind demgegenüber eine völlig andere Untersuchung und auch die Fragestellung diesbezüglich eine andere. Eine Kernspintomographie muss weiterhin auswärtig durchgeführt werden, für die Fragestellung eines Meniskusrisses am Knie oder Sehnenläsion an der Schulter ist ein CT nicht geeignet.

Dr. med. Michael Kettenring


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