Zum Hauptinhalt springen
Vollgesogene Zecke sitzt im Hundefell
Veröffentlicht 27. März 2014

Die Zeckensaison hat begonnen!

Zecken sind blutsaugende Parasiten, die Mensch und Tier befallen können. Der eigentliche Zeckenstich ist verhältnismässig harmlos und kann zu Rötung, Juckreiz und Schwellung führen. Gefährlich sind die Erkrankungen, die von infizierten (!) Zecken übertragen werden. Dazu gehören u.a.: Zecken-Hirnhautentzündung (FSME), Borreliose, Babesiose, Ehrlichiose und Anaplasmose.

In Europa gibt es vor allem drei Zeckenarten:

  • Der gemeine Holzbock: lebt als Freilandzecke in Wäldern, Parks, hohen Wiesen und Wegrändern und kann sowohl Kleintiere wie auch Menschen befallen
  • Die braune Hundezecke: befällt bevorzugt den Hund
  • Die Auwaldzecke: befällt vor allem grosse Haus- und Wildsäugetiere, aber auch Hunde

Die Zecke
Zecken sind Spinnentiere und leben in Bodennähe. Sie «lauern» im Unterholz, auf Gräsern, Büschen und Sträuchern bis zu einer Höhe von 1,5 m. Zecken können mehrere Jahre alt werden, sind aber nur bei Temperaturen über 7 °C aktiv, also vom Frühlingsanfang (März) bis Ende Herbst (Oktober).

Entwicklungsstadien
Eine Zecke macht vier Entwicklungsstadien durch, ehe sie «erwachsen» ist: Ei – Larve – Nymphe – Erwachsene Zecke. Um sich vom Larvenstadium in die nächsten Stadien weiterzuentwickeln, benötigt die Zecke immer jeweils eine Blutmahlzeit von ihren Wirten. Die Entwicklungszeit vom Ei zur erwachsenen Zecke ist jedoch abhängig von der Zeckenart und kann zwischen einigen Monaten bis zu mehreren Jahren dauern. Zecken besitzen einen Rüssel, mit dem sie sich in die Haut bohren. Mit Hilfe vieler kleiner Zähne, die als Widerhäkchen dienen, halten sie sich in der Haut fest und lassen sich daher nur schwer wieder herausziehen. Beim Stich sondern sie eine betäubende Substanz ab, so dass dieser häufig nicht bemerkt wird.

Schutz vor Zecken
Gegen die FSME bietet die Impfung für den Menschen den wirksamsten und sichersten Schutz. Aber wegen der Gefahr der Borreliose, gegen die es für den Menschen keine Impfung gibt, müssen sich alle vor einem Zeckenbefall schützen und beim Aufenthalt im Unterholz und Gras gewisse Schutzmassnahmen treffen:

  • geschlossene und deckende Kleidung, v.a. lange Hosen und geschlossene Schuhe tragen
  • Auftragen von insektenabweisenden Mitteln (verleihen einen vorübergehenden Schutz) Meiden von hohem Gras, Gebüsch und Unterholz (insbesondere feuchte Stellen)
  • nach jedem Aufenthalt in der Natur den Körper nach Zecken absuchen
  • Haustiere mit entsprechenden Mitteln behandeln

Was tun bei Zeckenbefall?
Die Zecke mit einer Pinzette oder Zeckenzange möglichst nahe der Bissstelle fassen und sie langsam nach oben herausziehen. Vorsicht: nicht den Hinterleib der Zecke quetschen und kein Öl o.ä. verwenden, denn dadurch können besonders viele Erreger in die Blutbahn gelangen!

Vorsorge, Prophylaxe
Vorbeugen ist besser als Heilen! Schützen Sie sich und Ihr Tier! Behandeln Sie Ihr Tier regelmässig mit einem geeigneten Mittel gegen Zeckenbefall und lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt beraten.

 

Dr. med. vet. Opher Berger, Tierarztpraxis Opher Berger, Reinach
www.tierpraxis-berger.ch


Beitrag teilen: