Kreuzbandriss
- Bild: Doris Metternich auf Pixabay
Der Schweizer Sennenhund Jimmy hat beim Rennen um das Gartenhäuschen versucht den kleineren Nachbarshund einzuholen. Anderntags kommt er hinkend aus seinem Schlafkorb. Er belastet sein linkes Hinterbein kaum und beim Untersuch zeigt er Schmerzen beim Knieuntersuch. Jimmy ist kräftig und gross und die Untersuchung daher nicht ganz einfach. Wir einigen uns auf eine medikamentelle Therapie und Jimmy bekommt Leinenzwang.
Bald geht es ihm besser und er bekommt auch wieder Hundebesuch. Beim ausgiebigen Spielen hört der Besitzer einen kurzen Schrei und ihr Jimmy kommt hinkend auf 3 Beinen dahergelaufen. Bereits telefonisch vermuten wir einen Kreuzbandriss, nachdem beim ersten Rennen das Band wohl nur angerissen war. Wie bei einem Schnürsenkel, bestehen die Bänder aus einzelnen Fasern. Ist dieses Band mal verletzt, braucht es nicht mehr viel bis es ganz reisst (so wie es bei den Schnürsenkeln auch passiert). Beim Untersuch war dann auch eine sogenannte «Schublade» festzustellen. Dabei sind Ober- und Unterschenkel auf Höhe des Kniegelenks gegeneinander verschiebbar, weil das gerissene Kreuzband das Gelenk nicht mehr stabilisiert. Das ganze Kniegelenk wird nur durch Bänder (Seitenbänder, Kniescheibenband und vorderes/hinteres Kreuzband) gehalten und stabilisiert, wobei die Menisken die inkongruenten Gelenksflächen ausgleichen. Der Kreuzbandriss betrifft meistens das vordere Kreuzband und ist bei mittelschweren bis schweren Hunden häufiger. Der Kreuzbandriss tritt oft auch deshalb auf, weil durch eine Fehlstellung im Knie (ein gegen hinten abfallendes Tibia-Plateau) das Band dauernd unter Zug steht und übermässig beansprucht wird.
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Dr. med. vet. Patrick Curschellas, Kleintierpraxis Dr. Küng, 6215 Beromünster
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