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Veröffentlicht 06. November 2015

Was hüpft denn da? Der Flohbefall bei Hund und Katze

Wiederkehrend jeden Herbst steigt in unserer Praxis der Verbrauch von Präparaten zur Umgebungsbehandlung (z.B. der Wohnung) bei Flohproblemen stark an. Oft unbemerkt haben sich die Hauskatzen während des Sommers mit Flöhen angesteckt.

Im Gegensatz zu Hunden, die sich bei Flohbefall intensiv kratzen, putzen sich die Katzen einfach etwas intensiver, wenn die Flöhe im Fell jucken, was den Tierbesitzern nicht mal auffallen muss. Die Katzen stecken sich draussen direkt bei Artgenossen, Igeln oder an einem von mehreren Tieren benutzen Liegeplatz mit Flöhen an. Nach der Blutmahlzeit legen die Flöhe unzählige Floheier, welche dann auch in der Wohnung aus dem Fell kugeln, um sich am Boden zu Flohlarven zu entwickeln. Diese Larven können einige Meter weit wandern und verstecken sich in der Wohnung dann gerne in Ritzen und Spalten von Wänden oder Möbeln, um sich dort zu verpuppen. Nach Wochen bis Monaten schlüpfen aus diesen Cocons junge Flöhe, die dann auch uns Menschen befallen können. Juckende Stiche, zum Beispiel am Sockenrand, sind die Folge und fordern den Einsatz von Umgebungssprays. Nur ca. 5% der Flohpopulation befindet sich auf dem Tier, die restlichen 95% entwickeln sich gerade als Ei, Larve oder Puppe. Mit dem richtigen Einsatz der Umgebungssprays werden dann nicht nur die erwachsenen Flöhe abgetötet, sondern auch die Weiterentwicklung der anderen Flohstadien verhindert.

Mit einem einfachen Test können Sie überprüfen, ob ihre Katze oder ihr Hund mit Flöhen befallen ist: Entweder kämmen Sie mit einem beim Tierarzt erhältlichen Flohkamm das Fell des Vierbeiners gründlich durch oder «Rubbeln» kräftig durch das Fell auf der Kruppe und untersuchen dann die ausgekämmten oder rausgefallenen Haare, Schuppen und Schmutzpartikel auf einem weissen Blatt oder Haushaltspapier, indem Sie alles mit Wasser befeuchten. Wenn sich nun die vermeintlichen schwarzen Sandkörner langsam rötlich verfärben, haben Sie nicht Schmutz, sondern Flohkot auf Ihrem Tier gefunden, was den Flohbefall eindeutig beweist.

Vor Flohbefall schützen können Sie ihr Tier mit der regelmässigen Anwendung von – leider nicht ganz günstigen – Antiparasitika in Spot-on-Form (Tropfen auf Nackenhaut) oder Halsbändern (wir empfehlen geruchslose). Für Hunde stehen neustens auch Tabletten zur Verfügung und in speziellen Fällen werden noch zusätzliche Produkte wie auch die Umgebungsbehandlung empfohlen.

 

Dr. med. vet. Patrick Curschellas, Kleintierpraxis Dr. S. Küng AG, Beromünster
www.kleintierpraxiskueng.ch


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