Werden Hunde auch dement?
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Beim Hund nimmt wie beim Menschen im Alter die Leistungsfähigkeit der Organe ab, was zu Altersbeschwerden führen kann, wovon die kognitive Dysfunktion / Demenz nur eine ist. Aber wann ist ein Hund denn eigentlich alt?
Dies hängt ganz von der Grösse des Hundes ab. Je kleiner die Hunderasse umso älter wird sie. Ein Berner Sennenhund ist bereits mit 10 Jahren alt und hat eine Lebenserwartung von 12 Jahren, wogegen ein Yorkshire Terrier durchaus 18 Jahre alt werden kann. Meistens treten die Altersbeschwerden schleichend auf. Erste Anzeichen sind die Schwerhörigkeit oder die Linsentrübung, welche von Tierärzten sogar zur Altersbestimmung herangezogen werden kann. Bei Hunden grösserer Rassen beobachtet man im Alter manchmal Anlaufprobleme, das heisst, dass die ersten Schritte nach dem Aufstehen sehr zaghaft, mühsam und teils schmerzhaft sind. Die Hunde meiden Treppen und man entdeckt abgeschliffene Krallen an den Hinterpfoten vom Zehenschleifen auf dem Asphalt. Dies können Zeichen von Abnützung in den Gelenken, sogenannte Arthrose, sein. Eventuell können Medikamente und Futterzusätze die Lebensqualität deutlich verbessern, und man sollte darauf achten, dass die Hunde durch die verminderte Bewegung nicht übergewichtig werden.
Um gewissen Alterskrankheiten vorzubeugen kann man mit 8 bis 10 Jahren auch eine Blutuntersuchung (Alters-Check) machen lassen und dabei unter anderem die Nieren-/Leberfunktion, Zucker- und Schilddrüsenwerte prüfen. Für einige Alterskrankheiten gibt es inzwischen Medikamente, welche zwar nicht jünger machen, aber die Lebensqualität verbessern. So gibt es auch für Demenzanzeichen Medikamente zur Verbesserung der Hirndurchblutung. Diese kann man als sogenannte diagnostische Therapie ausprobieren, weil wir – im Gegensatz zum Menschen – beim Hund noch keinen Mini-Mental-Test durchführen können. Unsauberkeit im Alter kann auch zu einem ernsthaften Problem werden. Und zwar nicht nur für die putzenden Besitzer, sondern auch für die Hunde, welchen es sehr unangenehm ist. Die Altersbeschwerden können so schwerwiegend werden, dass die Würde des Tieres nicht mehr gewahrt werden kann, und dass auch eine Euthanasie zum Wohl des alten Kameraden in Betracht gezogen werden soll. Denn leider ist das selbständig friedliche letzte Einschlafen beim Hund eher eine Seltenheit.
Dr. med. vet. Patrick Curschellas, Kleintierpraxis Dr. S. Küng AG, Beromünster
www.kleintierpraxiskueng.ch
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