Zum Hauptinhalt springen
Veröffentlicht 12. August 2020

Ein Überblick über die Palliative Care am Spital Menziken

«Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben!»
(Cicely Saunders).

Entstehung und Ziel der Palliative Care
Sie ist eine junge Disziplin der Medizin. Die moderne Hospizbewegung entstand in den 1960er Jahren um die zitierte Cicely Saunders in England. Seit der Jahrtausendwende auch in der Schweiz von zunehmender Bedeutung soll sie das Leiden von schwer kranken Menschen lindern und eine bestmögliche Lebensqualität bis zuletzt gewährleisten. Palliative Care wurde anfänglich nur bei Krebserkrankungen angewandt, kommt aber immer mehr auch bei chronischer Herzschwäche, Lungenerkrankungen und Demenz zum Einsatz.

Ein oft missverstandener Begriff
Der Begriff leitet sich vom lateinischen «palliare» (mit dem Mantel zudecken, lindern, wärmen) und dem englischen «care» (Sorgfalt, Sorge, Pflege) ab. Ins Deutsche würde man das etwa mit «Lindernde Betreuung» übersetzen. An dieser Stelle sei jedoch klar gesagt: Palliativ heisst nicht, dass es keine Heilung gibt. Leider wird das Wort auch von Fachleuten immer wieder mit dieser falschen Bedeutung verwendet. Vielmehr sollen die Symptome, die durch eine schwere Erkrankung und deren Behandlung entstehen, verbessert und heilsame Ressourcen mobilisiert werden. Am besten wird schon zum Zeitpunkt der Diagnosestellung auf das Thema eingegangen.

Das Spital Menziken für akute stationäre Palliative Care
Im Spital Menziken gibt es die Kerngruppe für Palliative Care mit Dr. med. Peter Siegenthaler, Leitender Arzt für Innere Medizin und Palliative Care, und spezialisierten Pflegefachkräften. Sie kümmern sich um alle Belange dieses Gebiets, wobei stets der Patient im Zentrum steht. Körperliche und seelische Symptome wie Schmerzen oder Atemnot, Ängste und Sorgen werden erfasst und mit geeigneten Medikamenten, fürsorgerischer Pflege, unterstützenden Therapien und durch die sehr familiäre Atmosphäre des Spitals gelindert.

Viele Fragen … und fast immer eine Antwort
Eine zentrale Rolle spielen Beratung und Unterstützung bei wichtigen Entscheidungen zu diagnosespezifischen Therapien (Operation, Chemotherapie, Bestrahlung) und zu eventueller intensivmedizinischer Behandlung. Massgebend ist immer der Wunsch des Patienten, für den wir eine massgeschneiderte Lösung ausarbeiten. Wir sprechen rechtliche Fragen und Vollmachten für Angehörige offen an, weil sie nach unserer Erfahrung oft vernachlässigt werden. Bei Bedarf helfen wir beim Erstellen einer Patientenverfügung, die den Willen im Falle einer Urteilsunfähigkeit zum Ausdruck bringt und bindende Wirkung für das behandelnde Team erhält. Auch schwierige Themen wie Sterben und Tod unterliegen keinem Tabu und sollen sich in Würde vollziehen.

Der Runde Tisch
Er nimmt eine wichtige Rolle ein. Alle Beteiligten, vom Patienten und seinen Angehörigen über die Pflegefachkräfte und die behandelnden Spitalärzte, die Sozialverantwortliche, die Spitex/Onkospitex, gelegentlich Hausärztin oder Hausarzt und falls erwünscht die Seelsorge werden zum Gespräch eingeladen, um einen Informationsgleichstand zu erreichen und gemeinsam tragfähige Lösungen zu finden, zum Beispiel auch was die Wohnsituation betrifft. Die Rückkehr nach Hause ist für viele Betroffene das höchste Ziel. Dazu kann der Regionale Besuchsdienst einen entscheidenden Beitrag leisten. Wenn es aber nicht mehr möglich ist, bietet sich eine Langzeitbetreuung im Einzelzimmer an. Die Finanzierung klärt der hausinterne Sozialdienst, und mitgebrachte persönliche Gegenstände sorgen für eine vertraute Atmosphäre.

Wir sind gern für Sie da
Das Spital Menziken ist bestens mit den verschiedenen regionalen und kantonalen Organisationen für Palliative Care vernetzt. Das erleichtert dem Team, jeden Tag das Beste für die Betroffenen zu geben. Bei Fragen zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren.


Beitrag teilen: