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Asana Spital Menziken: Sehr gutes Patientensicherheitsklima / Routiniert und entspannt zum Einsatz fahren.
Veröffentlicht 19. Mai 2022

Patientensicherheitsklima im Rettungsdienst – Asana Spital Menziken erhält Höchstnoten

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Rettungsdienste werden zu den sogenannten «Hochrisiko-Organisationen» gezählt. Fehler in der Notfallmedizin können schlimme Folgen haben. Um die Patientenversorgung stetig zu verbessern, schenkt auch die Forschung der Patientensicherheit immer mehr Beachtung.

Im Herbst 2021 hat der Lehrstuhl für Arbeits- und Organisationspsychologie der ETH Zürich in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Institut für Rettungsmedizin (SIRMED) eine schweizweite Befragung zum Patientensicherheitsklima in Schweizer Rettungsdiensten gestartet. Für die Umfrage wurde das Messinstrument Patientensicherheitsklima-Inventar (PaSKI) verwendet. Neben dem Sicherheitsklima wurden weitere strukturelle Bereiche erfragt, welche die Patientensicherheit beeinflussen. Diese umfassten Themen wie Debriefings, Trainings und Weiterbildungen, Checklisten und Fehlermeldesysteme. 

Sehr gut bis hervorragend
Insgesamt haben 23 Rettungsdienste im deutschsprachigen Raum mitgemacht. Die Mitarbeitenden im Asana Spital Menziken haben die Patientensicherheit mit sehr gut oder hervorragend bewertet. Die Studie zeigt im Rettungsdienst des Asana Spitals Menziken ein sehr positives Bild bezüglich des Patientensicherheitsklimas. Und das bestätigen auch die Kennzahlen, welche Hans-Peter Wyss, Leiter der perioperativen Pflege im Asana Spital Menziken, bei jeden Einsatz erfasst: Die Rettungsteams sind durchschnittlich innerhalb von 95 Sekunden auf der Strasse, mit dem Ziel, binnen 15 Minuten bei den Patientinnen und Patienten einzutreffen.

Lean Management sorgt für Patientensicherheit: Erfassen von Kennzahlen, Visualisierungen und Monitoring
Hans-Peter Wyss ist ausgebildeter Rettungssanitäter und Anästhesiepfleger. Er leitet den Bereich perioperative Pflege im Asana Spital Menziken. Mit seinem Team hat er bei einer Befragung der ETH Zürich zum Patientensicherheitsklima im Rettungsdienst teilgenommen. Das Asana Spital in Menziken schneidet schweizweit sehr gut ab. Hans-Peter Wyss ist überzeugt: «Unser gutes Ergebnis hat in meinen Augen viel zu tun mit den optimierten Prozessen und einer guten Teamkultur.»

2022 06 asana patientensicherheit 2In Menziken stehen zwei völlig identische Einsatzfahrzeuge bereit.

Logische und praxisnahe Abläufe
Lean Management im Rettungswesen – ein Novum. Für Hans-Peter Wyss jedoch nicht mehr aus seinem Arbeitsalltag wegzudenken. «Im Rettungsdienst ist das Ziel von Lean Management nicht grössere Effizienz und Produktivität, sondern mehr Sicherheit für die Patientinnen und Patienten. Wenn die Abläufe logisch und praxisnah definiert sind und alle Vor- und Nachbearbeitungen bei einem Einsatz sauber erledigt werden, sind wir bei einem Ereignis schneller vor Ort», so Wyss. Nach jedem Notfall beurteilen die involvierten Rettungssanitäter den Ablauf und protokollieren allfällige Mängel oder kritische Situationen. «Im Rahmen des Morgenrapportes werden Qualität, Sicherheit, Hilfsfrist (Eintreffen am Einsatzort) und Infrastruktur der Einsätze in den vergangenen 24 Stunden bewertet und, wo nötig, Optimierungsmassnahmen eingeleitet. Auch Fehler oder ‹Beinahefehler› werden thematisiert. Wir handeln in Notfallsituationen und es geht um Menschen. Hier einen Fehler zuzugeben ist schon etwas anderes, als wenn in einem Büro Makulatur produziert wird. Unser Arbeitsklima ermöglicht eine offene Fehlerkultur. Das wird auch in der Studie der ETH Zürich deutlich: Beim Punkt ‹Nichtstrafender Umgang mit Fehlern› liegen wir weit über dem nationalen Durchschnitt», erläutert Hans-Peter Wyss.

In 100 Sekunden auf der Strasse
Wenn in der Rettungszentrale ein Alarm reinkommt, zählt jede Sekunde. Und genau dann schlagen die optimierten Prozesse zu Buche. Die Vorgabe des Interverbandes für Rettungswesen ist, spätestens nach 180 Sekunden auf der Strasse zu sein. Das Asana Spital hat sich als Limit 100 Sekunden gesetzt, mit einer Hilfsfrist von maximal 15 Minuten. Hans-Peter Wyss: «Die durchschnittliche Zeit, bis bei uns der Rettungswagen ausrückt, beträgt 95 Sekunden. Neben den optimierten Abläufen sind wir in der glücklichen Lage, über zwei völlig identisch ausgerüstete Rettungsfahrzeuge zu verfügen. Das vereinfacht vieles – alles ist immer am selben Ort, nichts muss nachgefragt werden.»


Hans-Peter Wyss, Asana Spital Menziken: «Hilfsfrist von maximal 15 Minuten ist unser Ziel.»

 


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