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Veröffentlicht 15. April 2025

«Danke Chregi»: Eine bewegende Abschiedsfeier für Kunstturner Christian Baumann

  • Text und Bild: Patrick Tepper
  • Urheber-/Nutzungsrechte: Link öffnen

Der Turnverein Leutwil organisierte am Samstag, 12. April, eine Abschiedsfeier für Kunstturner Christian Baumann, der nach 18 Jahren seine Karriere im Spitzensport beendet hat. Zahlreiche Wegbegleitende kamen zu Wort, viele Überraschungen erwarteten «Chregi Buume» und man blickte mit vielen Bild- und Videodokumenten auf seine sportlichen Höchstleistungen zurück. Ein bewegender Abend für den Kunstturner, das Publikum und den Turnverein Lüpu.

Mit einem Videobeitrag aus dem Sportpanorama zum Rücktritt von Christian Baumann wurde der Abschiedsabend in der Mehrzweckhalle in Leutwil eröffnet. Die Teilnahme an den Olympischen Spielen von Rio und Tokyo, vier Schweizermeisterschaften, drei Bronzemedaillen an Europameisterschaften und ein Vize-Europameistertitel am Barren sind die wichtigsten Erfolge des Leutwiler Kunstturners. Mit 29 Jahren hat er im vergangenen Herbst seine 18 Jahre dauernde Karriere im Spitzensport beendet. Für den Turnverein Lüpu war es gar nicht so einfach, Christian Baumanns ehemalige Kindergärtnerin Corinne Rhyner zu finden. Sie hatte aufgrund des unbändigen Bewegungsdrangs den Eltern Mario und Monika Baumann vorgeschlagen, Chregi doch ins Turnen zu schicken. «Ich bin von der Kindergärtnerin zum Fan geworden», erklärte sie auf der Leutwiler Bühne.

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Nachbar Dieter Neuenschwander erzählte die Anekdote vom Handstand-Sponsoren-Lauf, für den der ruhige Chregi Sponsoren suchte: «Nach der Zusage von 50 Rappen pro Meter erreichte mich ein Schreiben vom Turnverband. Alles sei etwas aus dem Ruder gelaufen und ob ich mit einer reduzierten Pauschale von 200 Franken einverstanden sei.» Ein Videobeitrag stellte das «Baumann-Element» vor, das im Jahr 2017 durch das Technische Komitee des Internationalen Turnverbandes als offizielles Wertungselement aufgenommen wurde. Christian Baumanns erste Turntrainer Christine Sandmeier und Dieter Dössegger erlebten ihn als disziplinierten Kunstturner im Mittelfeld. «Ich wott‘s nomal probiere», war oft zu hören und so schaffte er im Jahr 2003 die Aufnahme ins regionale Leistungszentrum in Lenzburg. Xenia Hui präsentierte den Wikipedia-Eintrag von Christian Baumann. Nach einem eindrücklichen Film über das Kunstturnen im Jahr 1924 ging Mark Ramseier auf Chregis Leistungen und das Kunstturnen im Kanton Aargau ein. «Ein grosser Sportsgeist zeichnet ihn aus», fand der Teufenthaler Kunstturner viel Lob.

Als grosse Überraschung boten Christian Baumanns Kollegen von den «Flying Gym Boys» eine tolle Show auf sehr hohem turnerischem Niveau. Mit der Vorgabe eines anderen Auftrittes hatte die Truppe den Überraschungsmoment auf ihrer Seite. Kunstturn-Trainerlegende Nikolay Maslennikov hat Chregi über Jahre als Trainer begleitet und ihn an die Olympischen Spiele geführt. «Es braucht Charakter», fasste der Kulttrainer das Elementare in drei Wörtern zusammen. «Christian Baumann war nicht nur Barrenspezialist, sondern hat dem Team viel anbieten können», gab David Huser, Chef Leistungssport des Schweizerischen Turnverbandes, einen anderen Blickwinkel. Er zollte Christian seinen Respekt, denn er sei immer «auf Punkt parat gewesen». In seinen Worten dankte er auch den Eltern Mario und Monika für die vorbildliche Unterstützung. Die Flying Gym Boys freuten sich über Christian Baumanns Engagement in der Showgruppe. «Der Abend ist alles andere als ein Abschied, sondern der Start in eine Karriere», meinte Präsident Severin Rohrer augenzwinkernd. «Die Freude am Turnen ist bei Christian Baumann immer sichtbar.» Mutter Monika Baumann bedankte sich am Schluss beim Turnverein Leutwil, seinem Bruder Adrian Baumann sowie bei Bruno Gloor und dem «Mini-Fanclub» für das Mittragen und die Unterstützung.

Eine Bildergalerie finden Sie auf unserer Facebookseite.

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