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Veröffentlicht 24. Juni 2025

Hans Schlatter: «Ich danke der Bevölkerung für das stets fortschrittliche Denken und Handeln»

  • Text und Bild: Patrick Tepper
  • Urheber-/Nutzungsrechte: Link öffnen

Nach 34 Jahren in der Gemeinde Seengen geht Gemeindeschreiber Hans Schlatter in Pension. In seiner Amtszeit hat sich die Bevölkerung mehr als verdoppelt, und die Infrastruktur musste entsprechend angepasst werden. «Trotz der unglaublichen Entwicklungsphase ist der Zusammenhalt in der Bevölkerung in Seengen spürbar», freut er sich. Mitte Juli wird er die Verantwortung an seine Nachfolgerin Solveig Merkofer weitergeben.

Nach seiner Verwaltungslehre in Fahrwangen war Hans Schlatter bei zwei Banken tätig. «Ich musste mir klar werden, ob meine berufliche Karriere in Richtung Bankenwesen oder in Richtung Verwaltung gehen soll.» Seine Entscheidung, den Weg zum Gemeindeschreiber einzuschlagen, hat er bis heute keinesfalls bereut. Im Gegenteil, denn seine spannende Aufgabe mit vielen persönlichen Kontakten hat ihm bis zur Pensionierung sehr viel Freude bereitet. 1983 hat er in Buttwil im Freiamt seine erste Stelle gefunden und sich berufsbegleitend zum Gemeindeschreiber ausbilden lassen. «Ein guter Einstieg», findet er heute. Von 1986 bis 1991 hat er die Gemeinde Sarmenstorf betreut. Im Dezember 1991 hat Hans Schlatter schliesslich als Gemeindeschreiber nach Seengen gewechselt. Drei Jahre später hat Hans Schlatter zusammen mit seiner Ehefrau Yvonne und den beiden heute erwachsenen Kindern das Eigenheim in Seengen beziehen können. «Es hat einfach alles optimal gepasst», schaut Hans Schlatter heute zurück.

Damals hatte die Gemeinde rund 2100 Einwohnende, heute sind es mit rund 4500 mehr als doppelt so viele. «Seengen hat in diesen Jahren eine unglaubliche Entwicklungsphase erlebt, in der die Infrastruktur sowie die Orts- und Quartierplanungen laufend angepasst werden mussten», stellt Hans Schlatter fest. Die Mehrzweckhalle, die Schul- und Sportanlagen, das Gemeindehaus, das Polizeigebäude, das Reservoir und das Pumpwerk, der Werkhof und viele Strassen, Wasser- und Abwasseranlagen wurden in den vergangenen 34 Jahren saniert oder gebaut. «Praktisch das ganze Dorf hat sich in dieser Zeit erneuert», lacht Hans Schlatter und hatte daher als Gemeindeschreiber immer viel zu tun. Dabei sind die privaten Planungs- und Bautätigkeiten noch gar nicht eingerechnet.

«Es braucht eine aufgeschlossen und fortschrittlich denkende Bevölkerung, die auch den Mut hat, zahlreiche und hohe Kredite an den Gemeindeversammlungen zu sprechen und damit auf die Gemeindeentwicklung zu reagieren», ist Hans Schlatter überzeugt. Dafür präsentiert sich die Gemeinde Seengen heute nicht nur finanziell auf gesunden Füssen, sondern ist auch aus der Sicht der Infrastruktur auf Vordermann. Mit 21 Gemeinderäten hat Hans Schlatter zusammengearbeitet und nur drei Gemeindeammänner waren seine Wegbegleiter in Seengen. 130 Gemeindeversammlungen wurden von ihm vorbereitet und 1822 Seiten Protokoll hat er verfasst. «Wer in Seengen mitmachen will, der wird auch aufgenommen», hat der langjährige Gemeindeschreiber den Zusammenhalt und das Vereinsleben positiv erlebt. «Trotz der Entwicklung ist Seengen nie zum reinen Schlafdorf geworden», freut sich Hans Schlatter über traditionelle Anlässe wie die Jugendfeste oder das Freischarenmanöver und blickt gerne auf Anlässe wie die zweimalige Austragung des Donnschtig-Jass zurück.

«Für mich ist die Aufgabe des Gemeindeschreibers immer spannend geblieben. Die Gemeinde Seengen und die Zusammenarbeit mit den Menschen wurden für mich Herzensangelegenheiten – das braucht es, damit es einem wohl ist», stellt er fest. Es ist Hans Schlatter ein Anliegen, der Bevölkerung und dem Gemeinderat für die fortschrittliche Einstellung zu danken. Mitte Juli wird er die Verantwortung an seine Nachfolgerin Solveig Merkofer weitergeben. Seine Frau Yvonne, die beiden Kinder und vier Grosskinder werden dann einen noch höheren Stellenwert in seinem Leben einnehmen und die eine oder andere Reise oder Motorradtour werden ihm neue Perspektiven bieten.


hans schlatter

 


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