In jenem Thiele des Hallwiler-Schlosses, den man den alten nennt, weil Wall und Graben verfallen ist, hört man den Geist eines ungetreuen Verwalters stöhnen.
Manchmal aber verwandelt sich das Gewinsel in rasseln, Klirren und Schellen. Das sind die Ketten, die er noch tragen muss. Im Innern dieses unbewohnten Schlosstheiles soll in einem Gewölbe ein steinernes Bette sein, zwischen dem er jetzt noch in Ketten hängt. Der Bannwart, der nun freilich auch schon todt ist, wusste wohl, auf welche Weise die Herrschaft um den schönen Wald Schlatt kam, und wie sich gleich darauf der Verwalter der Herren von Hallwil vergiftete. Er hat ihn nach seinem elenden Tode auch herumlaufen sehen, die lange Sichelfeder hinterm Ohr; wollte er aber den Schelm einmal recht ins Auge fassen, so war er wie in den Boden verschlupft.
(nach Rochholz, Schweizer Sagen)