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Die Standortleiterin des Centralschulhauses in Reinach Cornelia Myland geht Ende Juli in Pension.
Veröffentlicht 17. Mai 2024

Cornelia Myland: «Das lebenslange Lernen ist für mich sehr wichtig, es hält einem jung»

  • Text und Bild: Patrick Tepper
  • Urheber-/Nutzungsrechte: Link öffnen

Mit 61 Jahren wurde Cornelia Myland angefragt, ob sie die Schulstandortleitung des Centralschulhauses übernehmen möchte. Im Februar 2019 hatte sie ihre Aufgabe in einer Zeit des grossen Umbruchs angetreten. Die Schulfusion, die Pandemie, der Umbau des Centralschulhauses, die neue Ressourcierung der Pensen der Lehrpersonen und die Umsetzung des Lehrplans 21 waren einige der Herausforderungen. Ende Juli geht Cornelia Myland in Pension. «Ich fühle mich privilegiert, das Vertrauen und viel Unterstützung erfahren zu haben», blickt Cornelia Myland dankbar zurück. Ihre Nachfolgerin wird auf das neue Schuljahr Barbara Grossenbacher.

Die Anfrage, das Amt der Schulstandortleiterin zu übernehmen und die entsprechende Ausbildung zu absolvieren, kam für Cornelia Myland «wie aus heiterem Himmel». Sie startete erst als Stellvertretung und übernahm dann in einer turbulenten Zeit die Hauptverantwortung. Die Fusion der Kreisschule Homberg mit der Kreisschule Mittleres Wynental und der Oberstufe aus Menziken wurde gerade vorbereitet. Was nimmt man mit in die neue Struktur? Was ändert sich? Dies waren die Fragen, denen sich die Standortleitenden aus Reinach, Kulm und Menziken in Zusammenarbeit mit den Schulpflegen zu stellen hatten. Weitere anspruchsvolle Aufgaben warteten mit der neuen Ressourcierung der Pensen der Lehrpersonen und dem teilweise noch zu integrierenden Lehrplan 21 auf die Standortleiterin des Centralschulhauses. «In der Pandemie war meine Hauptbeschäftigung, zu gewährleisten, dass vor jeder Klasse eine Lehrperson steht», blickt Cornelia Myland auf eine Situation zurück, in der zeitweise 12 von 36 Klassenlehrpersonen gefehlt hatten. Die Organisation des Fernunterrichtes und der Stellvertretungen gestalteten sich äusserst herausfordernd. «Wir waren im digitalen Bereich nicht parat und mussten erst die Voraussetzungen schaffen, um die Beschulung zu Hause zu ermöglichen», ist ihr diese Zeit in Erinnerung. Durch die teilweise Schulschliessung kamen die Bauarbeiten bei der Sanierung des Centralschulhauses sehr gut voran. Im vergangenen Oktober konnte der Bau eröffnet werden und ist heute mit rund 300 Schülerinnen und Schülern voll belegt.

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«Durch die grosszügigen Gemeinden konnten alle Schulpflichtigen mit einem Notebook ausgestattet werden. Die Steuerzahlenden haben dabei ihr Geld gut angelegt. Die Schülerinnen und Schüler profitieren sehr stark von der Technik, viele Lerninhalte können digital vermittelt und der Umgang mit dem eigenen Handy kann bei Recherchen besser kontrolliert werden», zeigt sich Cornelia Myland dankbar. «Die Schule, die ich verlasse, ist nicht mehr die Schule, die ich übernommen habe», stellt sie fest. Das Kollegium ist in ihrer Zeit als Schulstandortleiterin von 36 auf 43 Lehrpersonen angewachsen und die Schülerzahlen haben sich entsprechend erhöht. Cornelia Myland durfte aber stets auf eine hervorragende Zusammenarbeit mit den Lehrpersonen und im Schulleitungsteam zählen.

Ihre berufliche Erstausbildung hatte Cornelia Myland als Krankenschwester im Berner Lindenhofspital absolviert. Schon hier hatte sich gezeigt, dass ihr die Mitmenschen am Herzen liegen. 20 Jahre hatte sie mit ihrer Familie in England gelebt. Nachdem ihre vier Kinder dort die Oberstufe besucht hatten, fand sie in der Ausbildung an der Open University zur Lehrerin mit Bachelorabschluss ein neues berufliches Ziel und entdeckte ihre grosse Leidenschaft für die englische Literatur. An der Sussex University liess sie sich in der Folge zur Englischlehrperson ausbilden. Diese wertvollen Erfahrungen kamen ihr nach ihrer Rückkehr in die Schweiz im Jahr 2008 zugute. Neben Englisch unterrichtete sie in Reinach nach ihrer Sekundarlehrerinnen-Ausbildung das Fach Deutsch. «Das lebenslange Lernen ist für mich sehr wichtig», spricht Cornelia Myland über ihre Werte. «Ich habe immer das gemacht, was mich am meisten interessiert hat – es war stets die Arbeit mit Menschen. Als Krankenschwester habe ich den Weg von der Geburt bis zum Tod erlebt und als Lehrerin durfte ich junge Menschen ein Stück auf ihrem Weg begleiten», zeigt sie sich dankbar. Spannende Projekte sind im Centralschulhaus zwar noch am Laufen, dennoch freut sich Cornelia Myland auf ihre Pension. Sie wird sich eine Auszeit nehmen, ihre Familie mit fünf Grosskindern geniessen, den Garten pflegen und wandern. «Ich bin überzeugt, dass immer irgendwo eine Türe aufgeht, man muss nur das Risiko eingehen, durchzulaufen», wird sie sicher noch neue Aufgaben und Lernziele finden.

Eine Bildergalerie finden Sie auf unserer Facebook-Seite.


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