Aus dem Gemeinderat

Liebe Teufenthalerinnen und Teufenthaler

Wir leben alle in einer Gemeinschaft. Was aber ist eine Gemeinschaft? Im Internet findet man folgende Definition:
«Eine Gemeinschaft ist eine Gruppe von Menschen mit unterschiedlichen Eigenschaften, die durch soziale Bindungen verbunden sind, gemeinsame Ansichten teilen und an geografischen Orten oder in Umgebungen gemeinsam aktiv sind.»
Die Bevölkerung von Teufenthal ist somit eine solche Gemeinschaft. Jede und jeder von uns ist ein Individuum mit einer eigenen Persönlichkeit, eigenen Vorstellungen und Vorlieben. Und trotz vielen Gegensätzlichkeiten sind wir durch das Leben im gleichen Ort verbunden. Wir sind Teil der Gemeinschaft, ob wir wollen oder nicht. Man kann sich zwar zurückziehen, aber niemals gänzlich austreten.

Jede Gemeinschaft ist jedoch nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Somit hilft die Unterstützung von Bedürftigen allen und nicht nur der empfangenden Person. Wie stark oder gut eine Gemeinschaft ist, kann man unter anderem daran ablesen, wie viele Personen gemeinnützige Arbeit leisten. Sei dies, dass man aktiv beim Rotkreuz-Fahrdienst oder im Turnverein unentgeltlich Jugendarbeit leistet, dass man Anlässe für alle organisiert, dass man einen Ort für alle betreibt oder dass man sich politisch in einem Gremium betätigt. Diese Aufzählung ist nicht abschliessend.

An unserem Neujahrsapéro konnten wir mehrere Teufenthalerinnen und Teufenthaler für ihr Engagement zu Gunsten der Gemeinschaft auszeichnen. Sie haben eben das Quantum mehr geleistet, das es braucht, damit wir uns alle in unserem Dorf gut aufgehoben und wohlfühlen können. Dafür gebührt Ihnen auch hier nochmals unser aller Dank.

Leider wird es immer schwieriger, solche freiwilligen Personen zu finden. Jeder ist so mit dem eigenen Leben beschäftigt, dass er das Gemeinwohl aus den Augen verliert. Das ist eine gefährliche Tendenz. Egoismus ist kalt und vor allem macht er nicht glücklich. Egoismus macht einsam. Die Selbstsucht verunmöglicht wahre Freundschaften und schöne Begegnungen mit anderen Menschen. Eine egoistische Person ist eine arme Person.

Altruismus, also das Gegenteil von Egoismus, schafft hingegen Freude und Befriedigung und vor allem ist man nicht alleine. Jede und jeder hat es nun selber in der Hand, seinen Weg zu wählen. Neuzugezogene können an unserem Dorfleben teilnehmen und sich integrieren. Alle Bürgerinnen und Bürger können sich für die nächste Amtsperiode für ein Amt bewerben. Nachbarinnen und Nachbarn können sich gegenseitig unterstützen.

Ich hoffe, dass sich unsere Gemeinschaft weiterentwickelt, dass wir toleranter und offener gegenüber dem Nächsten werden und dass wir einander in guten wie auch in schlechten Zeiten helfen. Nicht die Fehler beim Gegenüber sollen wir suchen, sondern das Gemeinsame, das Verbindende untereinander.

Es würde mich sehr freuen, wenn meine Worte nicht ungehört verhallen würden. Für die kommende Gemeinderatswahl haben wir schon zwei gute Kandidaten. Möge der Bessere gewinnen. Ich weiss aber auch, dass viele Vereine auf der Suche nach neuen, aktiven Vorstandsmitgliedern sind. Die Faust im Sack machen bringt nichts. Gebt Euch einen Ruck und macht mit!

Ihr Gemeindeammann
Niklaus Boss