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Karin Faes und Andre Rotzetter bringen Fakten auf den Tisch. Rechts: Regierungsrat Jean-Pierre Gallati
Veröffentlicht 27. Juni 2024

Runder Tisch zur Versorgungsregion aargauSüd regio: Auf Worte folgen Taten

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Regierungsrat Jean-Pierre Gallati hat an der Podiumsveranstaltung vom 30. Mai 2024 in Reinach klare Worte gesprochen: «Im Rahmen der Gesundheitspolitischen Gesamtplanung, GGpl 2030, müssen die Gemeinden Versorgungsregionen bilden und die Zusammenarbeit der ambulanten, intermediären und stationären Leistungserbringer koordinieren und optimieren.» Ein zentrales Thema sind die fehlenden Pflegeheimplätze. In der Region aarauSüd werden das nach den aktuellen Hochrechnungen im Jahr 2040 rund 246 Betten sein – bereits unter der Berücksichtigung, dass Personen mit tiefen Pflegestufen daheim oder in anderen Wohnformen betreut werden.

Karin Faes, Präsidentin aargauSüd regio und Grossrätin Bezirk Kulm, befasst sich seit einigen Jahren mit der gesundheitspolitischen Entwicklung. Bereits 2017 wies sie (damals noch als Vorstandsmitglied von aargauSüd regio) auf die rückgängige hausärztlichen Grundversorgung hin, nun akzentuiert der demografische Wandel die Situation in der Gesundheitsversorgung für die ältere Bevölkerung nochmals. «Uns war bewusst, dass mit der GGpl 2030 grosse Aufgaben auf die Gemeinden zukommen. Aus diesem Grund wurde das Handlungsfeld «Alter» beim Projekt Impuls Zusammenleben integriert. Am 11. Juni 2024 hat der Grosse Rat die Strategie des Regierungsrates einstimmig angenommen. Die Gemeinden sind jetzt in der Pflicht. Wir wollen den Aufbau einer Versorgungsregion – angepasst auf unsere Bedürfnisse – gezielt angehen. Als Repla-Präsidentin habe ich die Verbandsgemeinden an einen Tisch geladen, sie umfassend informiert und ein Praxisbeispiel gezeigt (Region Fricktal). Gemeinsam haben wir eine erste Etappe festgelegt. Der Antrag wird an der nächsten Vorstandssitzung des Vorstandes traktandiert und verabschiedet.»

«Gemeinden, die jetzt nichts unternehmen,
werden in ein paar Jahren mächtig in die Tasche greifen müssen – das kostet dann richtig viel Geld.»
Andre Rotzetter

Aus Erfahrungen lernen
Gemeinderatsmitglieder von acht der elf Aargauer Mitgliedsgemeinden von aargauSüd regio waren vor Ort und informierte sich. Das Beispiel aus dem oberen Fricktal, welches bereits als Versorgungsregion funktioniert und so dem Thema «Alter» den nötigen Stellenwert gibt, ist beeindruckend. Andre Rotzetter, Grossrat und Geschäftsführer beim Verein für Altersbetreuung im oberen Fricktal war massgeblich daran beteiligt und gibt seine Erfahrungen weiter: «Ich habe mich in den letzten Jahren für eine zentrale Anlaufstelle und die Bildung einer regionalen Steuerungsgruppe eingesetzt. Inzwischen funktionieren die verschiedenen Werkzeuge sehr gut und wir nutzen auch digitale Möglichkeiten, welche die Arbeit erleichtern und effizienter machen. Die Plattform aelterwerden-fricktal.ch zum Beispiel hilft uns und der Bevölkerung, Pflegebedürfnisse zu erkennen und zu erfassen.»

Gemeinden werden aktiv
Im Anschluss an das Referat wurde engagiert diskutiert. Die Anwesenden waren sich einig, dass für Zukunft eine Versorgungsregion aargauSüd wichtig sein wird und die Erstellung eines Konzeptes für die Umsetzung angepackt werden muss. Karin Faes ist zufrieden: «Ich bin sehr froh, dass die Gemeinden die Wichtigkeit der Thematik erkannt haben und wir jetzt gemeinsam handeln. Es kommt viel Arbeit auf uns zu. Das ‹Alter› betrifft uns alle – entweder sind wir schon alt oder werden es noch. Es ist wichtig, dass wir gute Rahmenbedingungen für die dritte und vierte Lebensphase schaffen.»

agsued1Angeregte Diskussion – Die Gemeindevertreter erkennen die Wichtigkeit einer funktionierenden Versorgungsregion.

 


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