Wohn- und Geschäftshaus Burg

Ausgangslage:
Das Haus an der Waldeggstrasse 49 in Burg mit einer wunderbaren Aussicht auf das obere Wynental und bis hinüber ins Seetal wurde 1964 von der Firma Gebrüder Burger erbaut und diente ihr als Verwaltungsgebäude. Hier liefen die Fäden für den Einkauf von Rohtabak zusammen. Neben Büroräumlichkeiten mit der gesamten Administration, Archiv sowie einem stubenähnlichen Empfangsraum (Cheminéeraum) für Geschäftskunden im 1. Stock, befand sich im Parterre auch ein Labor, wo der Tabak auf seine Qualität getestet wurde.

Projekt:
Ziel der Firma Di Mercurio Bauplanung GmbH als neue Eigentümerin war, die Liegenschaft neu als Wohn- und Geschäftshaus zu nutzen und entsprechend umzubauen. Da sich die Liegenschaft in der Landwirtschaftszone befindet, war eine enge Zusammenarbeit mit dem Kanton, den zuständigen Behörden und der Ortsbildpflege selbstverständlich. «Diese Zusammenarbeit gestaltete sich in allen Belangen unkompliziert und speditiv und führte zu einem erfreulichen Ergebnis», wie Roberto Di Mercurio zurückblickt. Er erhielt grünes Licht für die geplante Umnutzung unter der Auflage, dass das Haus in Raum und Optik keine einschneidenden Veränderungen erfahren dürfe.

Die Liegenschaft vor dem Umbau (links) und während der Umbauphase (rechts).

Umbau:
Der Start zum Umbau erfolgte im Oktober 2015. Für Architekt Roberto Di Mercurio stand neben einer energetischen Sanierung und Erneuerung der Hülle, die klare Trennung von Geschäfts- und Wohnbereich mit 90 beziehungsweise 140 Quadratmetern im Vordergrund. Nachhaltigkeit hatte unter anderem auch beim Heizsystem Priorität. Die Ölheizung im Erdgeschoss wich einer Erdsonden-Wärmepumpenheizung (Bohrung 190 Meter Tiefe). Dort, wo früher der Tankraum war, wurde ein WC mit Dusche realisiert. Funktionell und modern, mit Aufsatzwaschbecken und versenktem Spiegelschrank. Im separaten Technikraum befinden sich die Wärmepumpenheizung, eine Wasserenthärtungsanlage sowie der Zentralstaubsauger.

Dort, wo einst Qualitätskontrollen durchgeführt wurden, ist jetzt das Büro der Di Mercurio GmbH.

Auf Licht wurde beim Gebäudeumbau besonderen Wert gelegt. Der Büroraum im Parterre erhielt in einer ersten Phase dank grösseren Fenstern mehr Tageslicht. Konkret wurden die Fensterausschnitte vergrössert und mit neuartigen, energieeffizienten Fenstern (im Fensterfutter bündig versenkt) bestückt. Sie sorgen für einen grösseren Lichteinfall. Akustikdecken (schallabsorbierend) und atmungsaktive Dämmplatten für die Wände sowie Türen wurden neben haustechnischen Installationen ebenfalls auf den neusten Stand gebracht. Der Boden ist Eichenparkett. Auf das Beleuchtungskonzept hat Roberto Di Mercurio ebenfalls grossen Wert gelegt. Kleine runde Deckenspots ergänzen sich mit versenkten LED-Bändern, mit welchen interessante und harmonische Lichtstimmungen erzeugt werden können. Für angenehmes Licht bei den Arbeitsplätzen sorgt eine Stehleuchte mit einem homogenen Flächenlicht.

Für die Wohnberatung zeichnete Stylistin Claudia Caviglia verantwortlich. Ihre Handschrift ist bereits im Eingangsbereich auf den ersten Blick sichtbar. Die Wand mit Sichtbacksteinen erhielt, wie auch das Treppenhaus, das in den Wohnbereich führt, einen Anstrich in einem hellen Kupferfarbton. Die grosszügige Zweizimmerwohnung im Obergeschoss ist im Loftstil gehalten und zeichnet sich durch seine grosszügige Raumaufteilung aus. Auserwählte Accessoires fügen sich harmonisch in die Wohnlandschaft ein und sorgen trotz oder gerade wegen ihrer Schlichtheit überall für Hingucker. Das gilt auch für die grossflächige Bildtapete, welche einen speziellen Akzent setzt.

Der neue Koch-, Ess- und Wohnbereich ist grosszügig ausgefallen und bietet mit seiner Offenheit viel Raum. Mit den grosszügigen Fensterfronten und dem damit verbundenen natürlichen Lichteinfall wird der hohe Wohnkomfort zusätzlich unterstrichen. Das Beleuchtungskonzept in Form von dezent verbauten LED-Lichtbändern zieht sich auch hier wie ein roter Faden durch die verschiedenen Räume.

Lichtdurchflutet ist auch das Schlafzimmer. Der Weg dorthin führt vorbei an einem integrierten Umkleideraum. Wird die Store über Nacht oben gelassen, ist die Chance gross, morgens von der Sonne wachgeküsst zu werden. Angrenzend an das Schlafzimmer befinden sich Bad, Dusche und der Hauswirtschaftsbereich mit Waschmaschine und Tumbler.

Auch ein Blick nach oben offenbart Innovatives. So wurde die Decke neu mit Bresta-Massivholzelementen in einer Dicke von 120 Millimetern konstruiert. Die Vorteile dieser Flächenelementdecke liegen unter anderem beim Wärmeschutz, dem Raumfeuchtspeicher und dem Schallschutz. Zum Entspannen und Abschalten lädt die Ecke des Wohnbereichs mit einer langen Fensterbank ein – egal, ob man auf der Polstergruppe oder im Fauteuil sitzt, ein Buch liest, einen Film schaut oder den Blick ganz einfach in die wunderbare Natur schweifen lässt.

Südwestansicht mit Sitzplatz und zurückversetztem und gemauertem Gebäudeteil. Der Kamin ist einer grösseren Fensterfront gewichen. Sie sorgt für willkommenen Lichteinfall im Wohnbereich.

Zugunsten von mehr Licht und Wohnqualität wurde das massive Cheminée zurückgebaut. Auch auf der Terrasse macht sich Wohnlichkeit für warme Sommertage und laue Sommernächte breit. Mit Feinsteinplatten wurde der Sitzplatz neu gestaltet. Die Fassade besteht aus dunkel durchgefärbten Eternitplatten mit offenen Fugen. Das Dach ist mit einem Substrat begrünt und sorgt so für einen sommerlichen Wärmeschutz. Die Umgebung beinhaltet sowohl Rasenfläche als auch Ruderalfläche, welche in ca. zwei Jahren zu einer Blumenwiese heranwachsen wird.

Das umgebaute Wohn- und Geschäftshaus, welches im Frühling 2016 bezogen werden konnte, beherbergt viele Innovationen aus dem Architekturbereich und dient der Firma Di Mercurio Bauplanung GmbH als Referenz- und Vorzeigeobjekt. «Ich bedanke mich bei allen beteiligten Firmen, insbesondere dem Bauleiter Matthias Matter, für die konstruktive Zusammenarbeit und die fachgerechte Umsetzung aller Arbeiten. Mein neues Zuhause bereitet mir sehr viel Freude», wie sich Roberto Di Mercurio begeistert zeigt.

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