4 Arten von Frühling
Hätten Sie's gewusst?
Wann beginnt der Frühling wirklich?
Für einmal blicken wir über den lokal-regionalen Tellerrand hinaus und widmen uns einem Ereignis, das wahrscheinlich viele von uns gegen Ende der kalten und dunklen Jahreszeit sehnlichst erwarten: Frühlingsanfang! Für Allergiker hingegen beginnt ein pollenreiche und somit schwierige Zeit.
Die Meteorologen feierten bereits am vergangenen Mittwoch, 1. März, den Beginn des Frühlings. Aus astronomischer Sicht müssen wir uns noch etwas gedulden, beginnt die nächste Jahreszeit in diesem Jahr doch erst am 20. März um 22.24 Uhr. Und da wären ja schliesslich auch noch die Frühlingsgefühle …
Wann beginnt der Frühling also tatsächlich? Grundsätzlich lassen sich vier Betrachtungsweisen unterscheiden:
1. Astronomischer Frühlingsanfang
Der «wissenschaftliche» Frühling
Wandert der höchste Stand der Sonne (Zenit) nordwärts auf die Höhe des Äquators, herrscht bei uns Tag-und-Nacht-Gleiche (Äquinoktium). Auf der Nordhalbkugel beginnt damit der Frühling, der bis zur Sommer-Sonnenwende (längster Tag) am 21. Juni dauert. Der Frühlingsbeginn variiert vom Datum her ein wenig, mal am 20., mal am 21. März (nach 2047 auch am 19. März).
Die Zunahme der Tageslänge ist im März am deutlichsten spürbar und kann bis zu knapp vier Minuten pro Tag betragen, während sie sich danach wieder deutlich verlangsamt.
2. Meteorologischer Frühlingsanfang
Der «statistische» Frühling
Im Vergleich zum astronomischen ist der meteorologische Frühlingsbeginn ziemlich unspektakulär – es verbirgt sich auch nicht ein hochwissenschaftliches Geheimnis dahinter. Um die vier Jahreszeiten statistisch besser miteinander vergleichen zu können, wurden die zwölf Monate des Jahres ganz einfach in vier etwa gleich grosse Gruppen von Jahreszeiten eingeteilt (der Februar tanzt natürlich etwas aus der Reihe …).
Frühling: 1. März, April, bis 31. Mai; 92 Tage
Sommer: 1. Juni, Juli, bis 31. August; 92 Tage
Herbst: 1. September, Oktober, bis 30. November; 91 Tage
Winter: 1. Dezember, Januar, bis 28. oder 29. Februar; 90 oder 91 Tage
3. Phänologischer Frühling
Der «blühende» Frühling
Bei der dritten Betrachtungsweise orientieren wir uns am Entwicklungsstand gewisser Planzenarten. Dabei werden zusätzlich drei Phasen des Frühlings unterschieden:
- Vorfrühling: Schneeglöckchen und Haselnuss blühen
- Erstfrühling: Forsythie und Birnbäume beginnen zu blühen
- Vollfrühling: Blühbeginn von Apfelbäumen bis zu Ebereschen («Vogelbeeri») und erste blühende Gräser
Die nächste und zugleich letzte Betrachtungsweise ist keine «hochoffizielle», darf der Vollständigkeit halber aber natürlich nicht fehlen.
4. «Menschlicher» Frühling
oder «hormoneller» Frühling
Mit den steigenden Tageslängen verändert sich auch der Hormonhaushalt und die Stimmung der Menschen. Durch die höhere Sonnenscheindauer wird vermehrt Serotonin und auch Östrogen/Testosteron (Geschlechtshormone) ausgeschüttet. Serotonin bewirkt ein besseres Allgemeinbefinden und kann auch eine leicht euphorisierende Wirkung entfalten (oder aber auch mitverantwortlich für die Frühjahrsmüdigkeit sein). Die bestens bekannte Wirkung der Geschlechtshormone dürfte eine wesentliche Rolle beim Entwickeln von Frühlingsgefühlen spielen und muss hier wohl nicht weiter ausgeführt werden …
Egal, welche Betrachtungsweise Sie favorisieren: Wir wünschen Ihnen sonnige Frühlingstage!
… das hani wörkli ned gwösst!
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