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Veröffentlicht 05. Juli 2024

Haben Sie etwas gespürt?

Hätten Sie's gewusst?

… oder: Erdbeben in der Schweiz

gipfeliBild: Angelo Giordano auf Pixabay

Viele von uns können sich sicher noch an die schlimmen Bilder vom 23. Februar 2023 erinnern: Ein gewaltiges Beben mit der Magnitude 7,8 hatte Teile der Türkei und Syriens erschüttert. Über 60 000 Todesopfer und etwa 125 000 Verletze war die schreckliche Bilanz dieses Ereignisses. Kaum vorzustellen, wenn sich ein derartiges Erdbeben in unserer Gegend ereignen würde.

Erbeben in der Schweiz? Das gibt es doch nur sehr, sehr selten …  

Zumindest, wenn man die effektiv spürbaren betrachtet, ja. Zuletzt am  27. Juni um 03.06 Uhr, als etwa 15 km nördlich der Schweizer Grenze ein Beben der Stärke 4,2 zu verzeichnen war. Dieses dürfte auch im nördlichen Teil des Wynen- und Seetals verspürt worden sein (der Wynentaler Fuchs hat tief geschlafen und natürlich nichts gemerkt …).


Häufigkeit in der Schweiz
Pro Jahr werden schweizweit zwischen 1000 und 1500 Beben registriert, wobei lediglich ca. 10 bis 20 auch tatsächlich wahrgenommen werden können. Grössere Erdbeben mit einer Magnitude von mindestens 5 treten nur etwa alle 10 bis 20 Jahre auf, ab Magnitude 6 nur alle 50 bis 150 Jahre.

Richter-Magnituden Stärke Spürbarkeit und Auswirkungen
<2,0 Mikro Nicht spürbar
2,0–<3,0 Gering Normalerweise nicht spürbar, aber messbar
3,0–<4,0 Gering Oft spürbar, verursacht aber nur selten Schäden
4,0–<5,0 Leicht Zimmergegenstände bewegen sich, Erschütterungsgeräusche sind zu hören, Schäden sind unwahrscheinlich
5,0–<6,0 Moderat Anfällige Gebäude tragen Schäden davon, robuste Gebäude nur leichte oder keine Schäden
6,0–<7,0 Stark Kann zu Zerstörungen in besiedelten Gebieten führen
7,0–<8,0 Gross Kann schwere Schäden über weite Gebiete verursachen
8,0–<9,0 Sehr gross Kann starke Zerstörung in Bereichen von einigen hundert Kilometern verursachen
9,0–<10,0 Sehr gross Verheerende Zerstörung in Bereichen von tausend Kilometern
≥10,0 massiv Wurde noch nie gemessen

Quelle: www.usgs.gov

Wo bebt die Erde bei uns am häufigsten?
Am meisten Erschütterungen werden im Wallis registriert, gefolgt von der Region Basel, Graubünden, dem St. Galler Rheintal und der Zentralschweiz.

Video: Schweizerischer Erbebendienst ETHZ (Direktlink: http://static.seismo.ethz.ch/sedvideos/eq_2023/swiss_eq_2023_DE.html)

Warum bebt die Erde in der Schweiz?
Der Grund dafür ist in der Plattentektonik zu finden: Das Aufeinandertreffen der adriatischen und der eurasischen Platte (die Alpenfaltung lässt grüssen) führt zu Verschiebungen und Spannungen, die sich von Zeit zu Zeit wieder lösen und so zu Erschütterungen führen. Aber auch menschliche Tätigkeiten wie Sprengungen, Tunnelbau, das Füllen von Stauseen und Geothermieprojekte können zu messbaren Erschütterungen führen. Naturereignisse wie Erdrutsche, Felsstürze oder Schlammlawinen können ab einer bestimmten Grösse ebenfalls gemessen werden.


Ein wenig Geschichte …
Die bisher stärksten Beben in der Schweiz:

Datum Ort Magnitude Intensität
18.10.1356 Basel (BS)
Insbesondere auch das Basler Münster wurde stark beschädigt.
6.6 IX
03.09.1295 Churwalden (GR) 6.2 VIII
25.07.1855 Stalden-Visp (VS) 6.2 VIII
11.03.1584 Aigle (VD)  5.9 VIII
18.09.1601 Unterwalden (NW) 5.9 VIII
04.1524 Ardon (VS) 5.8 VII
25.01.1946 Sierre (VS) 5.8 VIII
09.12.1755 Brig-Naters (VS) 5.7 VIII
10.09.1774 Altdorf (UR) 5.7 VII
03.08.1622 Ftan (GR) 5.4 VII

Quellen und weiterführende Informationen:
Schweizerischer Erdbebendienst
Wikipedia
Erdbebenrisiko in der Schweiz
Erdbebenkarte Schweiz

 

potz fuchs

… das hani wörkli ned gwösst!

 


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