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Veröffentlicht 20. Dezember 2024

Mädchen oder Knabe?

Hätten Sie's gewusst?

…  und das Christchindli?

enshittification2(Bild: Annette Meyer auf Pixabay)

Als wäre die nervenaufreibende Warterei auf die langersehnten Päckli nicht schon Tortur genug gewesen, mussten die jungen Füchse an Heiligabend jeweils kurz in ihrem Zimmer verschwinden, damit das Christchindli beim Abladen der Geschenke und dem Anzünden der Christbaumkerzen ja nicht gestört wurde. Sonst würde vor lauter Schreck womöglich noch ein Päckli vergessen oder falsch geliefert und im schlimmsten Fall der Tannenbaum in Brand gesetzt. Also hiess es, schön Däumchen drehen und lauschen … das Knarren des Holzbodens im Flur passte da irgendwie nicht richtig zur Vorstellung eines leichtfüssigen Christchindlis und erste Zweifel kamen auf, wer da in Tat und Wahrheit die Geschenke unter den Baum legt.

Mädchen oder Junge?

Unweigerlich stellte sich den Füchsen mit zunehmendem Alter auch die Frage, ob das Christkind nun eigentlich ein Junge oder ein Mädchen ist. Bildlich dargestellt jedenfalls wird das Christchindli mit eher weiblichen Zügen, mit langen, blondgelockten Haaren und mit Engelsflügeln ausgestattet (wie übrigens auch im aktuellen Weihnachts-Werbespot eines grossen Schweizer Online-Händlers). Für noch mehr Verwirrung sorgte die Überlegung, ob das Christchindli und das Neugeborene in der Futterkrippe ein und dieselbe Person sind – und demzufolge männlich. 

Für einige Weihnachtsforscher (die gibt es offenbar wirklich …) ist das Christchindli weder männlich noch weiblich, sondern geschlechtslos. Gesehen habe es ja noch niemand, schliesslich finde sein Wirken ja im Verborgenen statt und somit kenne man das Geschlecht schlicht und einfach nicht.

Wir lassen das jetzt einfach mal so stehen …

 

Woher kommt das Christchindli?

Bis zur Reformation war St. Nikolaus in weiten Teilen Europas allein zuständig für das Verteilen der Weihnachtsgeschenke. Die damit verbundene Heiligenverehrung war den Reformatoren jedoch ein Dorn im Auge. Aus diesem Grund soll im 16. Jahrhundert Martin Luther das Christkind als Gabenbringer eingeführt haben, quasi als Gegenpol zum Nikolaus. Mit der Zeit breitete sich der Christkind-Brauch über den vorwiegend protestantischen Teil Deutschlands weiter aus, auch bis in die Deutschweiz, während sich in nördlichen Gebieten eher die Figur des Weihnachtsmanns etablierte. Spätestens seit der 1930er-Jahren und der damaligen Werbefigur eines grossen Süssgetränkeherstellers breitet sich auch der Charakter des Santa Claus in weiten Teilen der Welt aus. 

Ganz egal, ob Sie an das Christchindli glauben oder nicht, egal ob Ihnen eher eine männliche, weibliche oder diverse Vorstellung lieber ist:

Wir wünschen Ihnen erholsame Festtage und viele gemütliche Stunden! 

 

Quellen und weiterführende Informationen:
Wikipedia
Institut für Diversity Management
Lignoma
Andi Knolls Weihnachtsgeschichte

… das hani wörkli ned gwösst!

 

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