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Veröffentlicht 15. März 2024

Im März, im März – do goht's mit em Johr ufwärts!

Hätten Sie's gewusst?

... Öisi Blüemli uf em Feld

Es dauert zwar noch einen Moment, bis die Söiblueme unsere Wiesen wieder mit einem gelben Teppich bedecken, aber sicher nicht mehr lange.

Söiblueme? Das sind doch Weifäcke!

englischBild: Viridi Green auf Unsplash

Manchmal lohnt es sich, nicht allzu fest in die Ferne zu schweifen und auch mal einen Blick ins Dorfheftli-Archiv zu werfen. Ein wahrlicher Fundus an Trouvaillen! Insbesondere die Schwiizerdüütsch-Artikel des 2018 leider verstorbenen Franz «Feusi» Feuerhuber bringen einen zum Schmunzeln, Nachdenken und manchmal auch herzhaft zum Lachen.

feusibaer

Eine weitere dieser Perlen haben wir für Sie herausgepickt:

D’Weifäcke

Die Weihen sind die eindrücklichen, mittelgrossen Greifvögel, die ihre eleganten Kreise über uns drehen, die roten Milane. En Fäcke ist ein abgerissenes Stück. Hesch mer en Fäcke Brot? – hast Du mir ein Stück Brot (nicht geschnitten, sondern abgebrochen)? Oder en Fäcke Schtoff, ein abgerissener Fetzen Stoff, beispielsweise von einer an einem Nagel hängen gebliebenen Hose. Abgebrochene Flügelspitzen von kämpfenden Vögeln werden auch als Fäcke bezeichnet. Irgendwann wird ein Bauer auf dem Feld die Federn gefunden und gesagt haben, die Blätter würden wie die Flügelspitzen des Weihs aussehen, Weifäcke ebe, wer weiss. Ja, gemeint ist der Löwenzahn, weil die Blätter wie die Zähne des Löwen aussehen, und ich will mir gar nicht vorstellen, wie dieser Vergleich zustande kam. In der Innerschweiz ist es etwas geringschätzig die Söiblueme, weil die Blume sonst keinen Wert hat, und Richtung Zürich hat man festgestellt, dass sich unter den Blätterbüscheln Kröten verstecken, Chrottepösch.

S’Gisegeisseli

Einst war es üblich, in der Nähe des Hofes auf einem eingezäunten Stück Wiese, Gänse und Ziegen zu halten. Natürlich wurde das Gras durch die Tiere recht kurz gehalten, und einzig ein kleines, robustes Blümchen blühte immer und immer wieder von Neuem – genau, das Gänseblümchen. Die weibliche Ziege, die Geiss, gibt zusammen mit der Gans der Blume in unserer Gegend ihren Namen. Weil Gansgeiss sich nicht sehr nett anhörte und unklar auch die Reihenfolge war, ob denn nun die Gans vor der Geiss kommt, gibt es gerade im Aargau viele «schnüseligi» Kombinationen dazu, unter anderem: Gisegänseli, Gisegeisseli und Geissegiseli. Vielerorts wird die Blume auch als Margritli bezeichnet, eine kleine Margerite, das Margeritchen eben. (Anm. der Potz-Füchse: bei uns auch Wasebörschtali).

S’Guguggerli

Unser Buschwindröschen blüht, wenn der Gugger, der Kuckuck, ruft. So beziehen sich auch die anderen in der Schweiz bekannten Namen auf das Blühen im Frühjahr: Die Biichtblueme blüht zur Zeit der Osterbeichte, die Storcheblueme, wenn der Storch zurückkehrt.

S’Vergissmeinnicht

Die Geschichte ist einfach romantisch. Seit dem 15. Jahrhundert werden Vergissmeinnichte gerne als Liebes- und Treuebeweis verschenkt. Die blauen Blüten sollen an die Augen frisch verliebter Menschen erinnern. Die rasche Vergänglichkeit der Blüten und ihr leichtes Abbrechen wurde mit der den Männern nachgesagten Treulosigkeit verglichen und sollten ihn so an die versprochene Treue mahnen: hallo, vergiss mich nicht!

«En blaue Fläck im G’sicht isch amigs ou als Vergissmeinnicht bezeichnet worde, so quasi als Dänkdrazeiche, vorallem wenn de Fläck vo’mene Schlag cho isch. Irgendwie lüüchtet das no ii, well das vergisst mer sicher ned so schnell. Hmmmmmm – und irgendwie macht es anders Blüemli doch ou no Sinn, es Veieli, oder? Nur, e so macht es bluemigs G’sicht ned zwingend Fröid.»



potz fuchs   

… das hani wörkli ned gwösst!

 


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