Veröffentlicht 25. November 2022
Hätten Sie's gewusst?
Wie kommen Restaurants zu ihren (manchmal auch etwas speziellen) Namen?
Bild: Hans auf Pixabay
Dass Gaststätten einen Namen brauchen, war nicht immer so. Zu Zeiten, als die Siedlungen noch überschaubar klein waren und höchstens ein Lokal im Dorf zu finden war, erübrigte sich eine Namensgebung, um sich von den Mitbewerbern in der Branche abzugrenzen. In den mittelalterlichen Städten übernahm man kurzerhand die Namen der Häuser (Hausnummern waren noch nicht üblich) als Bezeichnung für die Wirtshäuser. So wurde das «Haus zum Adler, zum Sternen, zur Krone, zum Storchen, zum Engel, zum wilden Mann, zur Sonne» ganz pragmatisch zum Wirtshausnamen.
In ländlichen Regionen waren häufig örtliche Begebenheiten Inspiration für die Namensgebung. Stand ein schattenspendender Baum vor dem Wirtshaus, war die «Linde» oder der «Kastanienbaum» schnell geboren. Unkompliziert wird öfters auch der Flurname/Standort (Schifflände, Homberg, Waldegg) als Bezeichnung übernommen. Weit verbreitet sind auch heute noch Tiernamen (Rössli, Löwen, Storchen etc.) und patriotische (Helvetia, Rütli) oder Idealbegriffe (Eintracht, Frohsinn) – und nicht zu vergessen die fremdsprachigen Bezeichnungen wie Pub, Pizzeria, Bistro und die Bezeichnungen von Gastro-Ketten.
Bei einigen Restaurant-Namen ist die Herkunft jedoch nicht auf den ersten Blick eindeutig erkennbar. Ein Beispiel aus der Region: Das Restaurant Züribeck in Reinach.
Die Ursprünge des Restaurants gehen zurück auf das Jahr 1851, als aus einem alten Strohdach-Hausteil das Hediger-Haus erbaut wurde. Hier eröffnete 1874 eine Pinte, ein Gasthaus nur mit Getränkeausschank. 1897 wurde daraus schliesslich das Hediger Restaurant. In unmittelbarer Nähe des Restaurants eröffnete kurz darauf ein Zürcher seine Bäckerei. Da im Umkreis gleich mehrere Bäckereien ansässig waren und entsprechend Verwechslungsgefahr bestand, setzte sich mit der Zeit die Bezeichnung «Züribeck» durch, die schliesslich auch auf das benachbarte Restaurant «überschwappte». 1956 wurde der Name «Züribeck» durch die damalige Betreiberfamlie Eugster offiziell und amtlich als Name für das Restaurant eingetragen.
Egal, ob Sie sich für den «Löwen», die «Sonne», den «Rebstock», die «Linde» oder eben den «Züribeck» entscheiden – wir wünschen Ihnen «en Guete» in der breiten Gastro-Vielfalt im Wynen- und Seetal!
… das hani wörkli ned gwösst!