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Veröffentlicht 24. Mai 2024

Tschugger, Schmier …

Hätten Sie's gewusst?

… und andere Namen für die Gesetzeshüter

tschuggerBild: Andrew Martin auf Pixabay

Was auf den ersten Blick als Schimpfwort für unseren «Freund und Helfer» daherkommt, entpuppt sich in Tat und Wahrheit eigentlich als positiver Hintergrund. Aber alles der Reihe nach …

 

feusibaer

Manchmal lohnt es sich, nicht allzu fest in die Ferne zu schweifen und auch mal einen Blick ins Dorfheftli-Archiv zu werfen. Insbesondere die Schwiizerdüütsch-Artikel des 2018 leider verstorbenen Franz «Feusi» Feuerhuber bringen einen zum Schmunzeln, Nachdenken und manchmal auch herzhaft zum Lachen.

Eine weitere dieser Perlen haben wir für Sie herausgepickt:

Was isch denn jetzt en Tschugger?

En Tschugger

Eine richtig schöne Geschichte: Der Ausdruck Tschugger für Polizist soll aus der Seeländer Gemeinde Tschugg stammen. Einige Berner Patrizier hatten ihre Sommerresidenzen in Tschugg, und um im Spätherbst die Rückkehr nach Bern – zusammen natürlich mit reicher Ernte – gut geschützt gegen Räuber und Wegelagerer zu überstehen, wurden die stärksten Tschugger Männer zur Bewachung mitgenommen. Mit der Zeit wurden diese Männer aus Tschugg sogar in Bern fest angestellt, um auch in der Stadt die Liegenschaften zu bewachen. En Tschugger ist also entsprechend ein Bewacher. Tönt doch richtig sympathisch, oder? Tschugger könnte auch vom hebräischen chokar abstammen, was so viel wie er hat gespäht bedeutet. So gesehen ist der Tschugger also der Späher, der nach dem Rechten schaut. Das entspricht doch tatsächlich der Aufgabe der Polizei, oder?

En Schroter

Wird das Korn nicht gemahlen, sondern nur gequetscht und zerdrückt, so wird das Korn geschrotet. En Schroter ist dementsprechend derjenige, der den Deliquenten (ist doch ein schönes Wort für en böse Bueb) ausquetscht und unter Druck setzt, bis er die Wahrheit spricht. Nun, vielleicht kommt daher der Ausdruck «In jeder Lüge steckt ein Körnchen Wahrheit». Respekt, en Schroter ist also einer, der die Wahrheit findet, und das ist ja nicht immer ganz so einfach.

D’ Bulle

Im 18. Jahrhundert wurden die Landjäger und Gendarmen, die Vorgänger unserer Polizei, je nach Gegend Landpuller, Landbohlwer oder auch abgekürzt Bohler, Puhler genannt. Der Ursprung liegt im niederländischen Bol, was so viel wie kluger Kopf bedeutet, ein Boller ist dementsprechend ein Mann mit einem klugen Kopf. Durch mundartliche und weiche Aussprache wurde daraus unser heute bekanntes Bulle. Übrigens Polänte hat den gleichen Ursprung und hat nichts mit dem Tessiner Maisgericht Polenta zu tun.

D’ Schmier

Bei einem Gaunerstück ist es immer gut, wenn einer aufpasst, ob jemand unvorhergesehen vorbeikommt. Er soll Schmiere stehen, also aufpassen und Wache halten. Das hebräische Wort schmiro für Wächter steckt als Ursprung dahinter. Je nachdem, auf welcher Seite des Verbrechens man steht, wird der Ausdruck Schmier für unsere Polizei manchmal positiv oder eben negativ angewendet. En Schmier ist ganz einfach ein Wächter, der auf uns aufpasst.

«Und so händ doch die Übernäme für d’Polizei ganz und gar en positive Hindergrund. Nur, ich be jetzt natürlech ned sicher, öb ächt jede Polizischt s’Dorfheftli list. Dorom wär ich jetzt auso süferlig, i wem ich Schroter oder so säge würd, oder?»

potz fuchs   

… das hani wörkli ned gwösst!

 


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