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Veröffentlicht 02. Juni 2023

Zeit, über Geld zu reden!

Hätten Sie's gewusst?

Woher der Fünfliber seinen Namen hat … 

roeschtiBild: Reto Fuchs 

Manchmal lohnt es sich, nicht allzu fest in die Ferne zu schweifen und auch mal einen Blick ins Dorfheftli-Archiv zu werfen. Ein wahrlicher Fundus an Trouvaillen! Insbesondere die Schwiizerdüütsch-Artikel des 2018 leider verstorbenen Franz «Feusi» Feuerhuber bringen einen zum Schmunzeln, Nachdenken und manchmal auch herzhaft zum Lachen.

feusibaer

Eine weitere dieser Perlen haben wir für Sie herausgepickt:

Die cheibe Chöle

Es gibt viele Bezeichnungen für unser Geld: Pouver, Chleubi oder Chlötz, um nur einige zu nennen. Hesch mer en Schtutz? – das Betteln um einen Franken ist spätestens seit Polo Hofers «Kiosk» in aller Munde und hat den Ursprung in der Soldatensprache. Schtutze bedeutete so viel wie tauschen, Geld gegen Ware tauschen. In der Mehrzahl übrigens Schtütz. Hat jemand sehr viel Geld, so het er rüüdig Chöle, sehr viel Kohle, und das im wahrsten Sinn des Wortes. Kohle war während des zweiten Weltkriegs für kurze Zeit ein offizielles Zahlungsmittel und hat sich so in unserem täglichen Leben eingebürgert. «Lieber das Geld auf der Bank als die Kohle im Keller» wäre doch ein neuzeitliches Sprichwort.

En Föifliber

In der Schweiz gab es den Föifliber schon vor dem 1850 eingeführten Schweizer Franken, ab 1795 wurde damit das französische 5-Franc-Stück bezeichnet. Diese Münzen wurden insbesondere im Westen des Landes gerne verwendet und entsprachen in der damaligen bernischen Währung rund 35 Batzen (en Föifedriisger) oder etwa 5 bernischen Pfund. Das Pfund, auf französisch livre, ist der Namensgeber, so ist unser Föifliber also ganz einfach ein französischer Fünfpfünder. Vielleicht ungewohnt – und doch, ab und zu hört man auch noch den Namen Zwöiliber für den Zweifränkler, einen Doppelpfünder eben.

En Batze

Seit 1492 gibt es den Batze. Er wurde bis 1850 in Bern geprägt und zeigt auf der Rückseite das Wappentier des Kantons Bern, den Bären, oder wie er früher genannt wurde, den Bätz – so einfach also. Der Batzen war damals eine beliebte Zwischenwährung und machte das Umrechnen der verschiedensten Münzen einfacher. Zum Beispiel hatte der Gulden einen Wert von 60 Kreuzern und ein Batzen entsprach 4 Kreuzern, somit war ein Batzen ein Fünfzehntel eines Gulden Wert. Ja, man musste damals wirklich noch Kopfrechnen können. Aus der Zeit der ersten schweizerischen Einheitswährung von 1798 wurde der Batzen bis heute überliefert, ein Franken entsprach 10 Batzen und ein Batzen war 10 Rappen wert.

Es paar Rappe

Die Bezeichnung Rappe geht nicht auf ein schwarzes Pferd zurück. Ursprung ist der im Süddeutschen geprägte Pfennig mit dem Wappentier, dem Adler, auf der Rückseite der Münze. Dieser Adler wurde zu seiner Zeit als Rabe verspottet, und tatsächlich wandelte sich später der Adler auf dem Pfennig zu einem Raben. Interessant, 2006 wurden die letzten Eiräppler und bereits 1974 die letzten Zwöiräppler geprägt.

Wenn mer ane Schnäggeparty ii’glade isch, so het das nüt mit’em Ässe z’tue, es git keini Schnägge uf’em oder ums Büffee ume. Werum ou immer mer im Föifliber Schnägg seit, ich has bis hüt ned use g’funde. En Schnäggeparty isch es Fescht, wo aues nume en Föifliber choschtet. Aues? Heijo, emu z’mindescht d’Getränk, hihihi.

 

potz fuchs   

… das hani wörkli ned gwösst!

 


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