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Veröffentlicht 08. Dezember 2016

Verbrennungen – heiss, heiss, heiss …

Auch wenn Eltern noch so sehr aufpassen, Verbrennungen kommen bei Babys und Kleinkindern immer wieder vor. Aus alltäglichen Situationen kann plötzlich ein Notfall werden.

So sitzt das Kleine auf Mamis Schoss am Tisch ganz ruhig und friedlich. Plötzlich zappelt es, die Tasse kippt um, und der heisse Inhalt fliesst über seine Hand. – Das Kind fasst auf die Herdplatte oder an das Bügeleisen, kommt zu nahe an die Kerzenflamme und verbrennt sich.

Als erste Sofortmassnahme gilt immer:
Ruhe bewahren und die betroffene Hautstelle mit kaltem Leitungswasser mindestens 15 Minuten kühlen, um den Schmerz und das Ausmass der Verbrennung etwas zu mindern. Keinesfalls sollte Eis aufgelegt werden.

Nach der ersten Aufregung sollte man das Ausmass und den Schweregrad der Verbrühung oder Verbrennung einschätzen, um die weitere Behandlung abschätzen zu können. Als Faustregel für die Beurteilung der verbrannten Körperoberfläche gilt die Handflächenregel: Die Handfläche, inklusive der Finger, des Betroffenen entspricht 1% seiner Körperoberfläche. Grundsätzlich gilt, dass jede Verbrennung, die grösser als die Handfläche ihres Kindes ist, durch eine Fachperson versorgt werden sollte. Verbrennungen im Gesicht, im Bereich der Genitalien und im Bereich der Gelenke der Hand oder des Fusses sollten durch einen Arzt behandelt werden.

Bei Verbrennungen und Verbrühungen werden drei Schweregrade unterschieden:
1. Grad: Hautrötung und -schwellung, Schmerzen
2. Grad: Hautrötung, Blasenbildung, Schmerzen
3. Grad: Haut verkohlt (= schwarz verfärbt), oftmals keine Schmerzen

Leichte Verbrennungen können Sie zu Hause gut selber behandeln. Ist die Haut noch intakt und ohne Blase, tragen Sie einen kühlenden Sprühschaum oder ein Hydrogel auf. Hat sich eine Blase gebildet, belassen Sie diese, denn sie schützt die darunterliegende Haut vor Keimen. Decken Sie die Wunde mit einer sterilen Kompresse und Hydrogel ab oder benutzen Sie ein spezielles kühlendes und befeuchtendes Brandwundenpflaster. Diese modernen und praktischen Brandwundenpflaster lindern den Schmerz und können in Absprache mit einer Fachperson auch mehrere Tage auf der Wunde belassen werden. Sie sind in der Apotheke in verschiedenen Grössen erhältlich. Öl oder Mehl gehören nie auf eine Wunde!

In jedem Fall sind Sie in der kinderapotheke herzlich willkommen und wir sehen uns das verletzte Kind gerne an.

Leider stimmt das Sprichwort «Gebrannte Kinder fürchten das Feuer» bei Kindern im Vorschulalter oft nicht. Vorsicht ist deshalb immer geboten.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen ungetrübte Festtage!

 

Britta Moennig, Apothekerin
TopPharm Homberg Apotheke, zertifizierte medinform-kinderapotheke


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