Bissverletzungen
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Eine relativ häufige Verletzung ist die Verletzungen durch Bisse. Verursacher sind am häufigsten Hunde, in absteigender Reihenfolge dann Katzen und Menschen (siehe Luis Suárez).
Zum Glück handelt es sich meist um oberflächliche Verletzungen wie Schürfungen und Quetschungen, wobei es nicht zu einer Eröffnung der Haut kommt. Nach einer Spülung und Wunddesinfektion sind dann keine weiteren Massnahmen erforderlich. Der Befund sollte jedoch nach kurzer Zeit ärztlich kontrolliert werden.
Kommt es zu einer Eröffnung der Haut, sollte man immer den Arzt aufsuchen, um den Tetanusschutz zu überprüfen. Hierzu ist es wichtig, das Impfbuch mitzunehmen, um etwaige Unklarheiten zu vermeiden.
Die Abklärung des Impfstatus des Tieres (Tollwut) ist ebenfalls sehr wichtig.
Die Wunde muss gespült, desinfiziert und offen belassen werden, um den Abfluss des Entzündungssekrets zu gewährleisten. Zu einer Entzündung kommt es deshalb fast immer, da der Speichel viele verschiedene Keime enthält und diese allein oder im Zusammenwirken zu einer Infektion führen. Hier sind vor allem Katzenbisse wegen der oft tiefen, schmalen Wunde durch die spitzen, langen Zähne gefährlich. Insgesamt jedoch sind wohl Menschenbisse die problematischsten, da das Keimspektrum des menschlichen Speichels die meisten (über 40 verschiedene) Keime enthält.
Bei Katzen- und Menschenbissen an den Händen kommt es häufig auch zu einer Eröffnung der Gelenkkapsel oder einer Beteiligung des Knochens, was meist eine langwierige Behandlung notwendig macht. Nicht ganz selten endet ein solcher Verlauf auch in einer Amputation des jeweiligen betroffenen Fingers.
Bisse im Gesicht oder Bisse mit Gewebeverlust können auch genäht werden, ein stationärer Aufenthalt mit der intravenösen Gabe eines geeigneten Antibiotikums ist hier jedoch anzuraten.
Die Gabe eines Antibiotikums ist meistens notwendig, Uneinigkeit besteht eher in der Dauer der Anwendung.
Zusammenfassend sollte man eine Bisswunde NIE unterschätzen. Lieber wegen einer dem ersten Anschein nach harmlosen Bisswunde einmal zu viel den Arzt aufgesucht als einmal zu wenig.
Dr. Michael Kettenring
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