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Veröffentlicht 04. August 2017

Chirurgische Notfallversorgung

  • Bild: Akram Huseyn auf Unsplash
  • Urheber-/Nutzungsrechte: Link öffnen

Die chirurgische Notfallversorgung am Spital Menziken funktioniert über das Belegarztsystem. Jeder der bisher drei chirurgischen Belegärzte – das heisst Chirurgen mit eigener Praxis, welche am Spital Menziken operieren – hat eine Woche durchgehend 24 Stunden Dienst und ist in dieser Zeit auf Pikett.

Will heissen, hat ein den Patienten aufnehmender Assistenzarzt Fragen zu Diagnostik und Therapie, kontaktiert er den Belegarzt, der dann Anweisungen zum weiteren Vorgehen erteilt, gegebenenfalls den Patienten selbst untersucht oder bei notwendigen Operationen (z.B. Blinddarm, verschobene Knochenbrüche etc.) diese durchführt.

Möchte ein Patient einen anderen behandelnden Chirurgen als den gerade diensthabenden zum Beispiel wegen eines schon bestehenden, vertrauensvollen Arzt-Patient-Verhältnisses, ist dies aufgrund der guten Kollegialität kein Problem. Die Assistenzärzte sind angewiesen, dann denjenigen Arzt zu kontaktieren, den der Patient wünscht. Meist (ausser im Urlaub) ist dieser auch erreichbar und kann die Behandlung übernehmen.

Genauso verhält es sich bei nochmaligen Konsultationen. Ist eine nochmalige Kontrolle nach der Notfallbehandlung bei einem Spezialarzt für Chirurgie oder Traumatologie notwendig, darf der Patient natürlich selbst wählen, wohin er sich in Behandlung begibt. Er ist keineswegs verpflichtet, sich an den gerade diensthabenden Chirurgen zu wenden.

In den meisten Fällen ist eine Weiterbehandlung beim Hausarzt vorgesehen. Hier besteht jedoch das Problem, das viele Patienten gar keinen Hausarzt mehr haben. Einerseits weil es leider immer weniger Hausärzte gibt, andererseits weil zum Beispiel nach einem Wohnortwechsel noch kein neuer Hausarzt gefunden wurde. Diese Patienten dürfen natürlich weiter zum diensthabenden Chirurgen oder einem chirurgischen Kollegen ihrer Wahl zur Kontrolle kommen, um ihnen eine kurzfristige Hausarztsuche, die meist schwierig ist, zu ersparen.

Ausnahmsweise können Patienten natürlich auch im Spital kontrolliert werden. Muss beispielsweise eine Wunde, die freitags versorgt wurde, am Sonntag kontrolliert werden, wird der Patient nochmals ins Spital bestellt.

Dies sollte jedoch die Ausnahme bleiben, um nicht noch höhere Kosten für die Gesundheitsversorgung zu generieren.

Abschliessend möchte ich noch darauf hinweisen, dass sich Patienten zu den normalen Praxisöffnungszeiten auch direkt in der Praxis zu einer Notfallbehandlung anmelden können. Unsere geschulten MPAs können nach Rücksprache mit uns einen sofortigen oder kurzfristigen Termin vergeben.

 

Dr. med. Michael Kettenring


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