
Das Belegarztsystem
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Ein Belegarzt ist ein Spezialarzt mit eigener Praxis, der im Spital operiert und dort seine Patienten auch betreut. Er nutzt sozusagen die Operationskapazitäten und pflegerischen Ressourcen des Spitals, um seine Patienten zu behandeln.
Der Vorteil für die Patienten besteht darin, dass der gleiche Arzt sowohl mit dem Patienten zusammen den Behandlungsplan erstellt, als auch ggf. die Operation durchführt und die stationäre Behandlung mitbetreut. Im Spital wird der Patient täglich vom Belegarzt visitiert und dieser übernimmt auch die Betreuung nach dem stationären Aufenthalt mit wiederkehrenden Terminen in der Praxis bis zum Ende der Behandlung.
Dies hat den Vorteil, dass die gesamte Behandlung des Patienten in einer Hand ist und nicht ständige Übergaben des Patienten zwischen Kollegen durchgeführt werden müssen. Der Patient hat während der gesamten Behandlung immer EINEN Ansprechpartner.
Der Belegarzt informiert idealerweise in regelmässigen Abständen den Hausarzt, der jeweils einen Bericht nach der ersten Konsultation, nach einer etwaigen Operation und nach Abschluss einer Behandlung erhält. Ebenso ist der Belegarzt zuständig für eventuelle Bescheinigungen für den Arbeitgeber, für Versicherungsanfragen und auch für die Einholung von Kostengutsprachen z. B. für weitere Therapieformen (z. B. Physiotherapie, Rehabilitation, etc.).
Zusammengefasst hat also das Belegarztsystem für den Patienten nur Vorteile. Auch entfallen natürlich die zur Zeit wegen der «Chefarztaffäre» kritisierten Vorgänge. Der Patient wird IMMER von seinem gewählten Belegarzt operiert, «Abrechnungstricks» entfallen, sind in diesem System eigentlich gar nicht möglich.
Dr. med. Michael Kettenring
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