Die Knochenbruchheilung
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Ein Knochen besteht aus einer sehr festen Aussenschicht, der Kortikalis. Das innere des Knochens besteht aus Knochenbälkchen, der Spongiosa, die nach Zug- und Druckkräften ausgerichtet sind. Es ist gut von der Natur eingerichtet, dass Knochen heilen kann. Für andere Gewebe wie Nervenfasern oder Knorpel trifft dies leider nicht vollumfänglich zu.
Es gibt 2 Arten der Knochenbruchheilung. Die primäre gibt es quasi nur als Folge einer operativen perfekten Annäherung der beiden Knochenbruchenden. Die Knochenbälkchen und die Kortikalis verbinden sich und mit der Zeit richten sich die Bälkchen auch wieder nach den Zug- und Druckkräften aus.
Bei der sekundären Knochenbruchheilung liegt noch ein kleiner Spalt zwischen den Bruchenden vor oder es ist anfangs noch etwas Bewegung zwischen den gebrochenen Anteilen möglich. Dann resultiert ein sogenannter Kallus. Dieser ist eine Art die Knochenenden umgebende Manschette, erst aus Bluterguss, später aus Knochen. Schliesslich richten sich auch bei dieser Form der Bruchheilung die Knochenbälkchen wieder entsprechend der von aussen wirkenden Kräfte aus und der Kallus baut sich ab. Es dauert meist nur etwas länger.
Keinesfalls heisst das, dass die primäre Knochenheilung immer «besser» sein muss als die sekundäre. In vielen Fällen – so bei Trümmerbrüchen oder im Schaftbereich von Knochen – ist eine sekundäre Heilung der primären sogar überlegen.
Um diese Verzögerungen oder Probleme während der Knochenbruchheilung zu erkennen und entsprechende Konsequenzen zu ziehen, müssen regelmässige Röntgenkontrollen durchgeführt werden. Zudem heilt nicht nur jeder Knochen unterschiedlich schnell, sondern auch die verschiedenen Teile desselben Knochens heilen verschieden.
Dr. med. Michael Kettenring
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