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Veröffentlicht 05. Dezember 2014

Die Daumensattelgelenkarthrose

  • Bild: Hassan Weller auf Unsplash
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Das Daumensattelgelenk ist das Gelenk zwischen dem ersten Mittelhandknochen und dem grossen Vieleckbein. Es ist das beanspruchteste Gelenk der Hand. Bei jeder Bewegung des Daumens wird es gebraucht und unterliegt somit einem grösseren Verschleissrisiko als andere Gelenke. Dies führt zu einer Entzündung des Gelenkes. Häufig ist an der Daumenbasis ein schmerzhafter Höcker tastbar.

Von der Rhizarthrose – wie die Daumensattelgelenksarthrose im Fachjargon genannt wird – sind Frauen deutlich häufiger betroffen als Männer. Ursachen können neben der degenerativen Komponente auch rheumatische oder Stoffwechselerkrankungen sein.

Die Diagnose lässt sich durch die typischen Beschwerden und die Veränderungen im Röntgenbild meist einfach stellen, weiterführende Untersuchungen (z.B. MRI) sind nur in Ausnahmefällen notwendig.

Die Behandlung besteht in einer vorübergehenden Ruhigstellung des Daumens, um den Reizzustand des Gelenkes zu reduzieren. Die lokale Applikation von entzündungshemmenden Salben und die Einnahme von Tabletten gleicher Art können die Therapie unterstützen. Ergotherapeutisch können Vermeidungsbewegungen antrainiert werden, um das Gelenk zu entlasten.

Sollten diese Massnahmen nicht oder nur unzureichend helfen, kann eine Kortisonspritze gezielt in das betreffende Gelenk zu einer relativ lang anhaltenden Beschwerdereduzierung führen.

Hilft auch dies nicht mehr, muss eine Operation diskutiert werden. Hierbei gibt es verschiedene Verfahren. Die gängigste Methode besteht in einer Entfernung des grossen Vieleckbeins. Um hierbei eine Daumenverkürzung zu vermeiden, wird mit der Hälfte einer Handgelenkssehne der erste Mittelhandknochen an den zweiten fixiert und zusätzlich die aufgerollte Sehne an Platzhalter in den Raum des ehemaligen Knochens gelegt.

Eine mehrwöchige Schienenbehandlung und meist mehrmonatige Ergotherapie schliesst sich an.

 

Dr. Michael Kettenring


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