Zum Hauptinhalt springen
Veröffentlicht 16. Juni 2017

Künstliche Hüftgelenke: Neues und Bewährtes

  • Bild: Sebastian Kaulitzki / 123rf.com
  • Urheber-/Nutzungsrechte: Link öffnen

Die Abnützung des Gelenkknorpels (Arthrose), ist die häufigste Gelenkerkrankung des Erwachsenen. Hüft- und Kniegelenke sind besonders häufig betroffen. Im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung hilft oft nur noch der Ersatz des Gelenkes durch ein sogenanntes künstliches Gelenk, auch Prothese genannt.

Durch stetige Verbesserung der Operationsmethoden und Implantate ist der künstliche Ersatz des Hüftgelenkes zu einer der erfolgreichsten orthopädischen Operationen überhaupt geworden und stellt eine sichere Methode dar, die Lebensqualität zu verbessern und den Erhalt der Mobilität langfristig zu gewährleisten. Ob eine operationsbedürftige Arthrose vorliegt, kann im Rahmen einer ambulanten Vorstellung in der orthopädischen Sprechstunde geklärt werden. Nach einem Gespräch, in dem die Art, Dauer und Ausprägung der Beschwerden erfragt werden, kann anhand der Untersuchung durch den Orthopäden und der gegebenenfalls ergänzend angefertigten Röntgenbilder ein Behandlungskonzept erstellt werden. In bestimmten Fällen ist zusätzlich die diagnostische und therapeutische Infiltration (Spritze ins Gelenk) durch den Orthopäden hilfreich.

Seit einigen Jahren kommen beim Einbringen künstlicher Hüftgelenke neben den «alten» Operationsmethoden auch besonders gewebeschonende, neue Operationsverfahren zum Einsatz. Der «kleine Schnitt», am Ende sichtbar durch die kürzere Hautnarbe, ist jedoch nur ein Merkmal dieser Operationsverfahren und alleine kein Garant für ein gewebeschonendes Vorgehen. Wesentlich wichtiger und entscheidend ist die Schonung der Muskulatur, um die Belastung des Körpers durch die Operation so gering wie möglich zu halten. Hierdurch kann in der Regel eine schnellere Regeneration und Mobilisation sowie früher wieder ein hohes Aktivitätsniveau erreicht werden.

Der Aufschwung und Erfolg der neuen Operationsmethoden wurde durch die konsequente und zielgerichtete Ausbildung der Ärzte ermöglicht und durch die Weiterentwicklung der Operationsinstrumente begünstigt. Dadurch können wir Orthopäden, die uns seit Jahren vertrauten und bewährten Implantate, trotz des kleineren «Zugangsweges» der muskelschonenden Operationstechnik, weiterhin optimal platzieren. Somit ist der Grundstein für eine lange Haltbarkeit des künstlichen Hüftgelenkes und Zufriedenheit unserer Patienten gelegt.


Dr. med. Bernd Heinrich


Beitrag teilen: