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Veröffentlicht 07. April 2015

Sportverletzungen

  • Bild: David Mark auf Pixabay
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In den vergangenen 20 Jahren hat die Bedeutung des Sports in der Gesellschaft deutlich zugenommen. Es zeigen sich immer wieder ganz typische Verletzungsmuster, jeweils auch abhängig von der betriebenen Sportart.

Allein in der Schweiz gibt es pro Jahr ca. 180 000 an die Unfallversicherer gemeldete Sportunfälle, die wahre Zahl wird über 250 000 liegen, da nicht jeder Patient unfallversichert ist und es auch Verletzungen gibt, die nicht gemeldet werden.

Es handelt sich vorzugsweise um Weichteil- und Bandverletzungen an den grossen Gelenken wie Knie, Schulter, Sprunggelenk, Handgelenk, weniger an der Hüfte. Es kommt jedoch auch bei Rasanztraumen zu Knochenbrüchen.

Die Behandlung setzt häufig spezifische Kenntnisse von der jeweiligen Sportart und dem Verletzungsmechanismus voraus.

Direkt nach dem Trauma hat sich die sogenannte PECH-Regel etabliert:

P = Pause, E = Eis, C = Compression, H = Hochlagerung

Das heisst: NICHT auf die Zähne beissen und trotz Verletzung weitermachen. Schonen, so schnell wie möglich kühl und fest einbinden und das betroffene Gelenk hochlagern.

Bei Weichteilverletzungen, v. a. beim Sprunggelenk, ist darauf zu achten, dies möglichst schnell durchzuführen. Als Faustregel gilt: Jede Minute Verzögerung ist gleichbedeutend mit einem Tag mehr an Rehabilitation.

Auch Freizeitsportler wollen natürlich schnell zur Sportfähigkeit zurückkehren. Trotzdem lässt sich durch eine eingehende Untersuchung am Unfalltag nicht immer abschliessend eine Diagnose stellen. Das betroffene Gelenk ist meist zu schmerzhaft, als dass eine eingehende Funktionsdiagnostik und Stabilitätskontrolle möglich wäre. Dadurch ist es häufig notwendig – sollte ein Knochenbruch ausgeschlossen worden sein – den Patienten nach wenigen Tagen nochmals zu kontrollieren. Sollten sich dann z. B. Hinweise auf eine höhergradige Bandverletzung ergeben, ist eine weitere Diagnostik wie die Kernspintomografie durchzuführen.

Operative Eingriffe sind insgesamt selten notwendig. Häufig lässt sich durch eine entsprechende Physiotherapie, wobei auch die sportartspezifischen Anforderungen mitberücksichtigt werden können, eine Rückkehr in den Sport bewerkstelligen.

 

Dr. Michael Kettenring


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