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Veröffentlicht 29. März 2022

Gallensteine

  • Bild: Darko Djurin auf Pixabay
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Gallensteine bilden sich häufig in der Gallenblase, weniger häufig auch in den grossen Gallengängen. Die Galle selbst wird gebildet in der Leber und dann über einen Gang in die Gallenblase abgegeben. Sind in der Galle zu viel Cholesterin oder Bilirubin (gelber Blutfarbstoff) enthalten, kommt es chemisch zu einem Ausfällen der beiden Produkte, sie können nicht mehr in der Galleflüssigkeit gelöst werden und es bilden sich Gallegries oder eben Gallensteine.

Es gibt von Seiten der Entstehung zum Teil genetische Faktoren. So ist seit Kurzem bekannt, dass es eine bestimmte Genvariante gibt, welche Gallensteine deutlich begünstigt. Diese Variante ist bei etwa 10% der Menschen vorhanden, sodass diese ein deutlich erhöhtes Risiko für Gallensteine haben. Ansonsten ist aber die Ernährung hauptverantwortlich. 20 % Übergewicht erhöht das Risiko beispielsweise um 50 %, an Gallensteinen zu erkranken. Eine genetisch vorbelastete, übergewichtige Person hat quasi ein fast 100 %iges Risiko, Gallensteine zu entwickeln.

Liegen sich diese Gallensteine in der Gallenblase vor den Ausgang, kann auch bei Nahrungsaufnahme nicht mehr ausreichend Galle aus der Gallenblase abgegeben werden, was ebenfalls deutlich zu der Entstehung von Gallensteinen beiträgt.

Früher hiess es häufig, bis zu einem Viertel der Gallesteinträger hätten irgendwann Symptome. Laut neueren Studien ist diese Rate deutlich geringer, in einzelnen Studien sind es nur etwa 5 %.

Die häufigste Komplikation besteht in der Entwicklung einer akuten Gallenblasenentzündung. Dabei kommt es durch die Entleerungsstörung der Gallenblase, hervorgerufen durch einen Stein oder Steine, zu einer Durchblutungsminderung der Gallenblasenwand und hierdurch zu einer Besiedlung mit Darmkeimen. Diese führen dann zu einer bakteriellen Entzündung, welche ähnlich wie bei einer Blinddarmentzündung zu einem Platzen des Organs führen kann und damit zu einer generalisierten Bauchfellentzündung, welche lebensbedrohlich ist.

Früher behandelte man eine Entzündung initial mit Antibiotika und wartete ab, bis die Gallenblase nicht mehr akut entzündet war, um sie dann operativ zu entfernen. Dies hat sich in den vergangenen Jahren deutlich geändert. Studien legen eindeutig nahe, dass eine Entfernung der Gallenblase in den ersten Tagen der Entzündung signifikant geringere Komplikationen mit sich bringt, sodass sich diese Verfahrensweise durchgesetzt hat.

Bei «nur» beschwerdeverursachenden Gallensteinen ohne Entzündung sollte man ebenfalls die Gallenblase entfernen. Diese Operationen können geplant werden. Hierzu können sich Patientinnen und Patienten jederzeit selbst oder über den Hausarzt bei mir anmelden.

 

Dr. med. Michael Kettenring 

 


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