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Veröffentlicht 28. April 2020

Der Alltag der Regionalpolizei in der Corona-Krise

  • Bild: Website Repol aargauSüd
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Im aktuellen Beitrag möchten wir für einmal nicht als Ratgeber dienen, sondern Ihnen, geschätzte Leserinnen und Leser, aufzeigen, wie der polizeiliche Alltag in der Corona-Krise aussieht. Dies am Beispiel der Regionalpolizei aargauSüd und natürlich unter Wahrung des Datenschutzes.

Nach Ausbruch der Krise trafen jeden Tag per E-Mail mehrere mehrseitige Informationen bei uns ein. Dies reichte von allgemeinen Informationen über neue rechtliche Aspekte bis hin zu Weisungen und Doktrin innerhalb der Aargauer Polizei. Es war nun Aufgabe der Führungsorgane, all diese Informationen zu filtern und das Wesentliche den Mitarbeitern an der Front, aber auch dem Telefon- und Schalterpersonal mitzuteilen. So waren wir in der Lage, die vielen breit gefächerten Anfragen grösstenteils kompetent zu beantworten. Es kam aber auch vor, dass wir nicht korrekt informierten, da die Ausführungen zu einzelnen Themen bereits wieder abgeändert worden waren und die entsprechende Information noch nicht zu uns durchgedrungen war.

In der ersten Phase der Krise waren wir tagelang damit beschäftigt, alle Arten von Verkaufsgeschäften und Dienstleistungsbetrieben aufzusuchen und die Besitzer, allenfalls auch das Personal, auf die geltenden Gesetzesbestimmungen hinzuweisen. Wurden Verstösse festgestellt, so gab es eine einmalige Verwarnung. Im Wiederholungsfall erfolgte durch die Kantonspolizei eine Verzeigung an die Staatsanwaltschaft.

In der zweiten Phase, nachdem der Bundesrat die COVID-19 Verordnung in Bezug auf Menschenansammlungen und Abstand erweiterte, verschob sich unser Tätigkeitsfeld mehr und mehr auf öffentliche Plätze sowie Schul-, Sport- und Freizeitanlagen. Dies auch deshalb, weil der Regierungsrat des Kantons Aargau ein Betretungsverbot für die letztgenannten Anlagen in der Zeit von 20 bis 08 Uhr aussprach, welches immer noch Gültigkeit hat. 

Täglich waren und sind wir immer noch mit Patrouillen unterwegs und kontrollierten diese neuen Gesetzesbestimmungen. Es ist für uns eine ganz neue Erfahrung, hätten wir doch kaum je daran geglaubt, dass wir eines Tages den Abstand zwischen Personen kontrollieren und auch ahnden müssen. Unsere dabei gemachten Erfahrungen sind sehr vielschichtig. Es reichte von absolutem Verständnis bis zu totaler Ablehnung und Anpöbelei. Ohne zu werten sei hier anzumerken, dass sich vor allem Jugendliche und junge Erwachsene wiederholt nicht an die Vorschriften halten und das Ganze hinterfragen.

Es ist nicht beabsichtigt an dieser Stelle eine genaue Statistik zu präsentieren. Dies kann jede Regionalpolizei für sich machen. Nur so viel: Es mussten bis anhin über hundert Verwarnungen ausgesprochen und etliche Ordnungsbussen ausgestellt werden. Auch für uns Polizistinnen und Polizisten der Regionalpolizei ist es eine ganz spezielle Zeit und, wie Sie vermutlich auch, sind wir froh, wenn langsam der Alltag wieder einkehrt.

Quelle: Regionalpolizei aargauSüd


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