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Veröffentlicht 12. Dezember 2019

Häusliche Gewalt

  • Bild: Engin Akyurt auf Pixabay
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Das Zuhause, das eigene Heim: Eigentlich der Ort, an dem man sich mit seiner Familie, seinen Liebsten in Sicherheit fühlen sollte. Doch leider ist das für viele Menschen nicht die Realität. Im Kanton Aargau rückten die Regionalpolizeien und die Kantonspolizei im Jahr 2018 rund 2'000-mal an Fälle von Häuslicher Gewalt aus. Das sind mehr als fünf Fälle pro Tag. Häusliche Gewalt ist keine Privatsache, vor allem dann nicht, wenn Kinder beteiligt sind.

Physische (körperliche) Gewalt ist die offensichtlichste, wenn auch nicht häufigste Gewaltform. Physische Gewalt reicht von tätlichen Angriffen (z.B. einer Ohrfeige) bis hin zu Tötungsdelikten. Eine weitere Form ist die sexuelle Gewalt. Dabei geht es um erzwungene sexuelle Handlungen bis hin zu Vergewaltigungen. Für die Strafverfolgungsbehörden sind die häufiger vorkommenden psychischen Gewaltformen weniger offensichtlich und schwieriger zu beweisen, auch wenn diese für Betroffene nicht weniger Leid verursachen; die meisten dieser Formen können dennoch rechtlich geahndet und somit zur Anzeige gebracht werden, wie z.B. Drohung, Nötigung, Freiheitsberaubung und das Auflauern nach einer Trennung (Stalking).

Neben körperlicher, sexueller und psychischer Gewalt gehören auch solche Verhaltensweisen zur häuslichen Gewalt, die in ihrer Gesamtheit darauf abzielen, das Opfer zu kontrollieren und seinen freien Willen einzuschränken oder zu unterdrücken. Dazu gehört soziale Gewalt wie Bevormundung, Verbote oder die strenge Kontrolle von Familien- und Aussenkontakten. Häusliche Gewalt hat viele Gesichter und tritt in den verschiedensten Beziehungskonstellationen auf. Doch die meisten Formen häuslicher Gewalt haben folgende Gemeinsamkeiten:

  • Bei häuslicher Gewalt besteht zwischen der gewaltausübenden Person und dem Opfer eine emotionale Bindung. Auch (und gerade) nach Trennungen oder Scheidungen können verletzte Gefühle zu Gewalthandlungen führen.
  • Die Gewalt wird meist in der eigenen Wohnung/im eigenen Haus ausgeübt, also dort, wo man eigentlich Sicherheit und Geborgenheit finden sollte.

Häusliche Gewalt ist meist nicht ein einmaliger Ausbruch, sondern dauert über einen längeren Zeitraum an und kann mit der Zeit an Intensität gewinnen. Deshalb ist es wichtig, dass diese Gewaltspirale so schnell als möglich durchbrochen werden kann. In aktuellen Notsituationen ist via Notruf 117 die Polizei sofort zu verständigen. Diese rückt in jedem Fall unverzüglich vor Ort aus, stoppt die Gewalt und klärt vor Ort ab, was sich genau zugetragen hat. Weitere Informationen unter www.skppsc.ch.


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