Störung der Sexualfunktion
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Fast jeder Mann wird im Laufe seines Lebens mit Störungen seiner Sexualfunktion konfrontiert. Im Vortrag «Störungen der männlichen Sexualfunktion als Hinweis auf ernstzunehmende Erkrankungen von Herz und Prostata», der am 15.11.2018 im Asana-Spital Menziken von Dr. med. T. Grün, FMH Urologie, Reinach, gehalten wurde, ging es darum, dass Störungen der männlichen Sexualität, wie Erektionsschwierigkeiten oder fehlende sexuelle Lust, auch Warnhinweise des Körpers für das Vorliegen schwerwiegenderer Erkrankungen auch ausserhalb der Geschlechtsorgane sein können.
Mit zunehmendem Alter nimmt das sexuelle Verlangen ab. Dies ist eine normale Entwicklung, kann jedoch auch von einem überdurchschnittlich starken Abfall des männlichen Sexualhormons Testosteron ausgelöst werden. Testosteron bestimmt jedoch nicht nur die männliche Sexualfunktion. Es spielt auch eine grosse Rolle für die Knochenstabilität und Muskelaktivität mit zunehmendem Lebensalter. Asserdem gibt es einige Studien, die darauf hinweisen, dass ein Testosteronmangel auch zu Problemen anderer Organe, insbesondere des Herzens führen kann. So konnte gezeigt werden, dass bei einem signifikanten Testosteronmangel gehäuft Kalkablagerungen in den Herzkranzgefässen und Herzinfarkte auftreten können. Ein krankhaftes Absinken des Testosteronwertes führt jedoch auch zu einem weniger schnellen Wachstum der Prostata. Es wird zum heutigen Zeitpunkt auch vermutet, dass Patienten mit einem niedrigen Testosteronspiegel weniger häufig an bösartigen Prostatatumoren erkranken.
Auch Erektionsschwierigkeiten treten mit zunehmendem Alter häufiger auf. Als eine mögliche Ursache muss natürlich die Alterung der Schwellkörper und der Blutgefässe angesehen werden. Aber auch hier lohnt sich eine genauere Untersuchung. Bei etwa 40% der Patienten mit erhaltenem, sexuellem Antrieb aber ungenügender Gliedsteifigkeit findet man als Ursache eine Durchblutungsstörung der Penisgefässe. Es ist wichtig, diese Patienten frühzeitig zu erkennen, da bereits viele – auch grosse – Studien zeigen konnten, dass die Veränderung der Penisgefässe nur die Spitze eines Eisbergs darstellt. Die Veränderungen der Penisgefässe treten in der Regel wenige Jahre später auch in grösseren Gefässen wie den Herzkranzgefässen oder der Halsschlagader auf. In der Folge kommt es bei diesen Patienten vermehrt zu Schlaganfällen und Herzinfarkten. Es konnte auch mehrfach gezeigt werden, dass bei einer frühzeitigen Diagnose einer durchblutungsbedingten Erektionsstörung durch entsprechende hausärztliche Massnahmen und Untersuchungen das Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte gesenkt werden kann.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein Nachlassen des sexuellen Antriebs und der Erektionsfähigkeit mit zunehmendem Alter normal sind. Dennoch lohnt es sich, das Gespräch mit einem Arzt zu suchen, da bei bestimmten Formen von Sexualstörungen im Verlauf schwerwiegende Erkrankungen anderer, lebensnotwendiger Organe auftreten können.
Quelle: Asana Gruppe AG Spital Menziken
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