Aus dem Gemeinderat
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Liebe Böjuerinnen und liebe Böjuer
Der Herbst hat nun definitiv Einzug gehalten. Ich weiss nicht, wie es Ihnen geht, ich traure jeweils der warmen Zeit mit den langen Tagen schon sehr nach. Natürlich hat auch der Herbst seine schönen Zeiten und vielleicht geniessen einige auch die gemütlichen, längeren Abende in den eigenen vier Wänden.
Für Menschen, die gerne öfters soziale Kontakte pflegen, ist die kältere, dunklere Jahreszeit vielleicht nicht die Optimale. In der warmen Jahreszeit ist es einfacher, in Kontakt mit anderen Menschen zu treten. In Beinwil durften wir dafür in diesem Sommer von einem sehr gelungenen Angebot profitieren.
Mit der Buvette, dem Anker, beim Steineggli-Schulhaus ist ein wunderbarer generationenübergreifender Treffpunkt entstanden. Petrus war dem Freilufttreffpunkt am Donnerstag und Freitag oftmals wohlgesinnt und dabei kam beinahe Ferienstimmung auf. Die verschiedenen Teams verbreiteten mit ihren überraschenden Angeboten bereits gute Laune. Im Vordergrund stand nicht Professionalität oder ein hoher Umsatz, sondern zufriedene Gäste und gute Atmosphäre. Des Öfteren mussten sich Gäste mit behelfsmässigen Sitzplätzen arrangieren, weil alle zur Verfügung gestellten Stühle und Tische besetzt waren. Dabei war wunderbar, dass jede Person sich da hinsetzen konnte, wo sich noch eine Möglichkeit bot. Die Kreise um die Bistrotische wurden einfach und unkompliziert erweitert. Ein wunderbares Miteinander!
Nicht nur die Buvette, auch der Petanqueplatz hat sich offensichtlich bereits etabliert. An schönen Tagen fanden sich manchmal so viel Spielbegeisterte ein, dass es Wartezeiten gab, bis ein neues Team eine Partie spielen konnte.
Für mich als Mitglied im Gemeinderat sind diese Begegnungsorte ein gutes Beispiel dafür, dass Ideen seitens der Bevölkerung nachhaltiger und akzeptierter sind, als wenn der Gemeinderat aufgefordert wird, die Initiative zu ergreifen. Dem Gemeinderat war es seit Jahren ein Anliegen, die Umgebung Steineggli als Freizeitort zu beleben. Nur durch die Initiative von freiwilligen und engagierten Teams ist nun eine kleine Freizeitoase entstanden. Der Gemeinderat unterstützt solche Projekte umso lieber.
Projekte können nur realisiert werden, wenn ein Team als Ganzes funktioniert und mit Herzblut für seine Sache einsteht. Das ist in einem Rat nicht anders. Ich möchte daher diese Ausgabe des Böjuers nutzen, um Ihnen einen kleinen Einblick in die Teamarbeit des Gemeinderates zu geben. Anders als in Teams, in denen ich mich freiwillig engagiere, ist, dass der Gemeinderat sich auch mit Projekten beschäftigen muss, die ihm auferlegt wurden. Oftmals klaffen die Interessen auseinander und er kann nicht aussuchen, welches Mitglied nun für das jeweilige Projekt wie viel Herzblut mitbringt, um mögliche Ziele zu erreichen.
Mit neuen Mitgliedern wird die Gruppendynamik verändert und das Team muss sich neu finden. Für eine lange Findungszeit bleibt keine Zeit, denn die vielen Projekte – von der Finanzplanung zur Schulraumplanung über Versorgungsregion bis zur Gründung einer Jugend- und Familienberatung – stehen einige Aufgaben an und es herrscht kein Stillstand. Ein gemeinsamer Nenner muss gefunden und persönliche Interessen in den Hintergrund gestellt werden.
Anders als in einem selbstgewählten Team, welches gemeinsam dieselben Ziele in einem Projekt verfolgt, muss der Gemeinderat die verschiedenen Ansichten diskutieren und sich wieder finden, um Projekte voranzutreiben. Diese Herausforderung ist nicht immer einfach, denn schlussendlich muss unsere Arbeit von der Bevölkerung getragen und auch finanziert werden. Ich hoffe hiermit, dass auch unsere junge Bevölkerung, welche der Gemeinderat anlässlich der Jungbürgerfeier begrüssen durfte, ihre Verantwortung wahrnimmt und mittels Wahlen und Abstimmungen ihre Zukunft mitgestaltet. Zum Schluss bedanke ich mich bei allen, welche innovative Ideen verwirklichen. Der Gemeinderat freut sich nämlich immer wieder, wenn seitens der Bevölkerung Ideen an uns herangetragen werden. Noch mehr freuen wir uns an Ideen, welche mit Herzblut aus eigenem Interesse umgesetzt werden und somit unser Dorf leben lassen.
Ich freue mich bereits heute auf lebhafte Begegnungen, ob beim Petanquespielen, an der Gemeindeversammlung, am Christchindlimärt und, dann wenn es wieder warm wird, im Anker am See oder wo auch immer wir die Möglichkeit zur Begegnung haben werden.
Eine wunderbare Herbstzeit wünscht Ihnen
Jacqueline Widmer
Vizeammann
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