Aus dem Gemeinderat

Liebe Boniswilerinnen und Boniswiler

Ab und zu taucht man im Leben in die Vergangenheit ein. Mir ist es letzte Woche so ergangen. Gemeinsam mit dem Kantonalen Denkmalschützer, mit dem Inhaber sowie je einem Projektleiter, einem Architekten und einem Holzbaufachmann mit grosser Expertise für historische Gebäude habe ich für eine Besichtigung erstmals einen Fuss in die Alte Mühle Boniswil gesetzt – das Gebäude nordwestlich des Kreisels mit Plane auf dem Dach.

Die Mühle wurde im 18. Jahrhundert gebaut und ist in ihrem Gesamtvolumen mit Blick auf die sehr vielen und sehr verschiedenartigen Räume, die imposanten Gewölbekeller, die vielen neckischen Details sowie die teils verschlungenen Wege im Inneren des Ensembles beeindruckend. Selbst das alte Mühlrad ist noch vorhanden. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.

Seit Jahrzehnten werden die Räume nicht mehr bewohnt. Leider passierte seitdem nicht mehr viel mit der Alten Mühle, das historische Gebäude droht zu verfallen. Diesen Prozess wollte der Gemeinderat nicht einfach so hinnehmen und suchte zusammen mit dem Aargauer Denkmalschutz nach Wegen, um Gegensteuer zu geben. Die Möglichkeiten einer Gemeinde sind allerdings sehr beschränkt, das zeigt das Beispiel des Brestenbergs in Seengen eindrücklich.

Kaufen und selber instand setzen lassen, kommt nicht infrage. Da müsste der Gemeindeschreiber schon bei EuroMillions den Haupttreffer landen und den Gewinn aus lauter Dankbarkeit über seine tollen Gemeinderäte diesem Projekt spenden.

Also bleibt das Reden miteinander. Wir haben unter Regie des Denkmalschutzes das Gespräch mit dem Eigentümer aufgenommen. Der erste Eindruck stimmt positiv. Es sind konkrete Ideen vorhanden, um dem historischen Gebäude wieder Leben einzuhauchen. Diese sind zwar noch lange nicht spruchreif, aber wir waren uns beim Kennenlernen einig, dass ein solches Projekt nur gemeinsam funktionieren und gelingen kann. Und der erste Eindruck sagt mir, dass wir es mit erfahrenen, verlässlichen Partnern zu tun haben. Das macht Lust auf mehr. Wir sehen uns hoffentlich bald wieder.

Rainer Sommerhalder
Gemeinderätin