Gemeindeschreiber Patrick Amrein: «Ich fühle mich in Boniswil sehr gut aufgenommen»

Text und Bild: Patrick Tepper
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Am 10. Januar dieses Jahres hat Patrick Amrein seine Stelle im Seetal angetreten. In über 23 Jahren hat der 48-Jährige zuvor Erfahrungen als Gemeindeschreiber gesammelt und hat in Gemeinden verschiedener Grösse gewirkt. In Boniswil schätzt er das überschaubare Umfeld, den direkten Kontakt und den täglichen Austausch mit der Bevölkerung und dem Verwaltungsteam.

Patrick Amrein ist in Frick aufgewachsen und hat nach seiner Schulzeit in Kaisten die kaufmännische Lehre, Branche öffentliche Verwaltung, absolviert. «Schon in der zweiten Sekundarklasse war mir bewusst, dass mein Berufsziel in die Richtung einer Gemeindeverwaltung gehen soll und ich hatte ein erstes Bild der Gemeindeschreibertätigkeit im Kopf», blickt er zurück. Nach seiner Ausbildung machte er einen Exkurs in die Finanzwelt, in dem er während zweier Jahre Springereinsätzte an den Schaltern einer Bank im ganzen Fricktal leistete. Beim kantonalen Sozialdienst in Aarau hat er die staatspolitische Ebene kennengelernt und einen vertieften Einblick erhalten, wie der Kanton von innen nach aussen funktioniert. Seinem Wunsch, wieder auf einer Gemeindeverwaltung tätig zu sein, entsprach seine Stellung als Vize-Gemeindeschreiber in Frick während acht Jahren. Bis zur Reorganisation der Zivilstandsämter im Jahr 2004 durfte er als spannende Abwechslung rund 35 Trauungen durchführen.

Mit 32 Jahren fühlte sich Patrick Amrein im Jahr 2008 dann bereit, selber die Hauptverantwortung für eine Gemeinde zu übernehmen. Bis zur Fusion mit Schinznach-Dorf wirkte er während fünf Jahren in der Gemeinde Oberflachs erstmals als Gemeindeschreiber. Seit dem Jahr 2010 ist Patrick Amrein in Kölliken wohnhaft und im Zuge einer geografischen Neuausrichtung hat er während fünf Jahren in der Gemeinde Teufenthal seine Berufung wahrgenommen. Der Wechsel nach Schöftland in eine deutlich grössere, anspruchsvolle Zentrumsgemeinde war für Patrick Amrein zwar ein Karriereschritt, hat ihm aber auch die Erkenntnis gebracht, dass er sich in einer Gemeinde mit überschaubaren Strukturen wohler fühlt. Während der Covid-19-Pandemie hat er sich eine Auszeit genommen und mehrere Monate auf privater Basis ältere Leute unterstützt, die mit der Bürokratie an ihre Verständnisgrenze gestossen sind. «Ich empfehle so ein Engagement jedem, der dazu die Möglichkeit hat», stellt Patrick Amrein rückblickend fest. Seine nächste berufliche Herausforderung fand er in Zeiningen im unteren Fricktal. Dabei hat er das Pendeln von seinem Wohnort Kölliken deutlich unterschätzt und ist schliesslich auf die offene Gemeindeschreiberstelle in Boniswil gestossen.

«Ich habe mich schon beim ersten Vorstellungsgespräch sehr wohl gefühlt»
Seine Vorgängerin Michèle Schlatter war bereits in der Gemeinde Teufenthal seine Lehrtochter. «Ich habe mich in Boniswil bereits beim ersten Vorstellungsgespräch mit Gemeindeammann Rainer Sommerhalder und Vizeammann Monika Hermann sehr wohl gefühlt – man hat sich gegenseitig sofort verstanden. Daher habe ich das Stellenangebot nach einem weiteren Gespräch mit Freude angenommen», schätzt er die offene Kommunikation im Seetal. Seine täglichen Aufgaben kennt der langjährige Gemeindeschreiber bestens und in die neuen Arbeitsmittel und die Gemeindestrukturen hat sich Patrick Amrein schnell eingearbeitet. «Ich habe ein ganz tolles Team um mich und schätze das überschaubare Umfeld mit dem direkten Kontakt in familiärer Grösse», hat Patrick Amrein mit Boniswil eine für ihn optimale Gemeindegrösse gefunden. Er stellt fest, dass sich sein Beruf in den vergangenen Jahren stark professionalisiert hat und die Materie an sich sehr komplex geworden ist. Daher sieht er sich als Dienstleister an der Bevölkerung, der einerseits gewissenhaft seine Aufgaben bewältigt, andererseits auch von der Öffentlichkeit bewusst wahrgenommen wird und Entscheide treffen muss. «Dieses polyvalente Umfeld macht die Funktion spannend», ist Patrick Amrein Gemeindeschreiber aus Leidenschaft. Seine Aufgaben bewältigt er in einem 80-Prozent-Pensum. «Mit dem verbreiteten Jobsharing arbeiten zurzeit alle Angestellten auf der Gemeindeverwaltung in Teilzeit. Das funktioniert tadellos», ist er überzeugt, denn im kleinen Team ist der Austausch stets gewährleistet.