Aus dem Gemeinderat

Liebe Leutwilerinnen, liebe Leutwiler

Jedes Jahr feiern die Menschen den üblichen Jahreswechsel. Ein Altes geht, ein Neues kommt. Auch wenn sich nicht alle Wünsche und Pläne des Alten erfüllt haben, es hat einem neuen Jahr Platz zu machen. Was aber, wenn …

Im Himmel versammelten sich zum Jahresende pünktlich alle Beteiligten zum Jahreswechsel, jeder nach Rangordnung platziert. In der ersten Reihe setzte sich das alte Jahr auf den bereitgestellten Ruhesessel. Gleich daneben stand ein zweiter Sitz – noch leer. Jener war für das zu begrüssende neue Jahr gedacht. Die Anwesenden wurden langsam unruhig, ob dem Fernbleiben. Der heilige Petrus veranlasste sogleich eine Suche. Endlich konnte das eingeschüchterte neue Jahr in einem Winkel der Himmelspforte gefunden werden. Auf den Vorwurf, dass es mit seinem Verhalten den ganzen Weltenlauf durcheinanderbringen würde, erklärte das neue Jahr: «Ich hatte Angst! Während dreihundertfünfundsechzig Tagen muss ich allein die Verantwortung für die ganze Welt tragen. Wenn ich nun einen Fehler mache, etwas übersehe oder vergesse?» Petrus antwortete darauf mit ruhigen Worten: «Fehler können immer geschehen und bleiben nicht folgenlos. Aber ich bin überzeugt, dass gerade du am besten dazu geeignet bist. Du bist frisch an Kräften, gänzlich unverbraucht und noch voller Hoffnung. Es kommt nicht darauf an, immer gleich die beste Lösung zu finden. Viel wichtiger ist es, dass du alles aus Liebe zu den Mitmenschen tust und mit der guten Absicht, nicht leichtfertig mit deiner Zeit umzugehen. Und eines soll dir Mut machen: Auch wenn du nicht fertig wirst mit deiner Arbeit, es kommt nach dir wieder ein neues Jahr. Alles braucht seine Zeit!»

Das neue Jahr blickte in die Runde, wo sich in jedem Blick Erwartung und Ermutigung spiegelte.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, zwar etwas verspätet, ein gutes, gesundes und hoffnungsvolles 2025.

Gemeinderat Leutwil
Brigitta Baumann