Vortrag von Kultur Menziken-Burg mit Mark Moser: «Interkulturelle Kompetenz kann geübt werden»

Am Freitag, 16. Mai, organisierten die Mitglieder von Kultur Menziken-Burg im Gemeindesaal Menziken einen Vortrag zum Thema «Interkulturelle Kompetenz» mit Mark Moser. In Papua Neu Guinea aufgewachsen, hat der Referent mit 15 Jahren die Integration in die Schweiz selbst erlebt und vermittelte in seinem kurzweiligen Vortrag neue Sichtweisen auf die kulturelle Vielfalt. «Es braucht Regeln und Konsequenzen, aber auch die Fähigkeit, nachzuvollziehen», setzte sich Mark Moser dafür ein, sich bewusst die Frage zu stellen, wieso eine Person in dieser Form agiert.

Mit vielen persönlichen Beispielen untermauerte Mark Moser seine Thesen, dass der Umgang mit Personen anderer Kulturen geübt werden kann. «Wenn im Zugabteil auf einer Seite drei Sitze belegt sind, auf der anderen Seite alle vier Sitze frei sind, wohin setzt man sich?», stellte er beispielsweise eine Frage. In der Schweiz setzt man sich höflich und distanziert auf die freie Seite. «In meinem Verständnis wäre es unhöflich, sich nicht zur Gruppe zu setzen und mit ihr zu kommunizieren», ging er auf seine von Papua Neu Guinea geprägte Kultur ein.

Als Berater für interkulturelle Kompetenz arbeitet Mark Moser heute mit Polizeikräften im Bereich der Deeskalation zusammen. «Integration ist anspruchsvoll und braucht Training», ist er überzeugt. «Schubladisierungen können mit der Neugier ‹Wer ist diese Person auch noch?› aufgelöst werden», erklärte der Referent mit Kontakten in der ganzen Welt. Zudem lohne es sich, über die eigenen Kultureinflüsse nachzudenken. Dennoch hielt Mark Moser fest, dass es im Zusammenleben Regeln und Konsequenzen braucht, aber auch die Fähigkeit, nachzuvollziehen.

Natalie Ammann vom Kompetenzzentrum Impuls Zusammenleben aargauSüd stellte die regionalen Angebote zur Integration vor. An der Unterwerkstrasse 15 in Reinach darf man sich melden, wenn man sich in diesem Bereich engagieren möchte. In Menziken steht der Prozess der interkulturellen Kompetenz noch am Anfang. Schade, dass jene Personengruppen, die täglich mit den Herausforderungen zu tun haben, der Einladung zum Vortrag von Kultur Menziken-Burg nicht gefolgt sind und der Besucheraufmarsch ausblieb.

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