
Beruflich aktiv im Pensionsalter: «Golden Workers» – eine Win-win-Situation
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Aktuell gehen pro Jahr rund 20 000 Personen mehr in Rente als junge Menschen ins Erwerbsleben einsteigen. Wie kann diese Lücke geschlossen werden? Dafür braucht es diverse Anstrengungen. Eine davon ist die Weiterbeschäftigung der Mitarbeitenden nach der Pensionierung. Wie dies erfolgreich umgesetzt werden kann, stand im Zentrum der Veranstaltung «Golden Workers» vom letzten Dienstag in Oberkulm. Eingeladen haben aargauSüd regio und die regionalen Gewerbevereine im Bezirk Kulm. Martin Grütter, Vorstandsmitglied und Vorsitzender der Kerngruppe Wirtschaft, begrüsste die Anwesenden.
Durchschnittlich 25 Prozent der Männer und Frauen bleiben nach dem regulären Rentenalter berufstätig. Gründe dafür gibt es viele: Freude an der Arbeit, Berufserfahrung weitergeben, fehlende Nachfolgelösungen, soziale Anerkennung und immer vermehrter: finanzielle Nöte. Gabriel Wüst und Thomas Kümmerli vom Verein «los Mensch & Arbeitswelt» haben sich mit den Möglichkeiten einer Weiterbeschäftigung im Rentenalter auseinandergesetzt und bringen interessante Fakten auf den Tisch. Ganz wichtig ist, das richtige Beschäftigungsmodell zu definieren.
Welches Beschäftigungsmodell?
Es ist falsch zu denken, dass die Weiterbeschäftigung von Mitarbeitenden im Rentenalter erstens zu teuer oder zweitens zum Vorteil der Arbeitgebenden ist. Dafür sorgen drei Beschäftigungsmodelle, welche sich bewährt haben: Ein Abrufvertrag, welcher auf einem festgelegten Stundenlohn basiert, eine Festanstellung mit einem fixen Monatslohn oder im Mandat, als selbstständig Erwerbender. Egal, welche Variante gewählt wird, ist es wichtig, die Zusammenarbeit und die daraus resultierenden Rechte und Pflichten zu definieren.
Freiwilligenarbeit
Was machen die restlichen 75 Prozent der Seniorinnen und Senioren, welche dem Berufsleben den Rücken gekehrt haben? Viele von Ihnen engagieren sich – solange sie noch rüstig sind – in der Freiwilligenarbeit und Nachbarschaftshilfe. Oder sie tragen auch mit dem Hüten der Enkelkinder zur Entspannung des Fachkräftemangels bei.
Auf der Internetseite vom Kanton Aargau ist nachzulesen, dass im Jahr 2018 die 65- bis 74-Jährigen total 10 Millionen Stunden Freiwilligenarbeit geleistet haben, gratis notabene – auch sie alle haben den Titel «Golden Workers» und ein grosses Dankeschön verdient.
Unter den Teilnehmenden waren HR-Fachleute, Unternehmerinnen und Unternehmer und viele Menschen kurz vor dem Ruhestand.
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