Aus dem Gemeinderat
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Werte Reinacherinnen und Reinacher
Gemäss dem Bundesamt für Statistik ist Reinach zusammen mit den angrenzenden Gemeinden Menziken und Beinwil am See von der Grösse her im ersten Quartal 2024 offiziell zu einer eigenen Agglomeration geworden.
Was heisst das für uns? Was bedeutet es und was für Konsequenzen können daraus entstehen?
Eine Agglomeration ist per Definition eine Ansammlung von Gemeinden mit städtischem Charakter, insgesamt mehr als zwanzigtausend Einwohnern, bestehend aus einem dichten Kern (Zentrum) und in der Regel einem darum herumliegenden Gürtel aus verschiedenen Gemeinden.
Seit einiger Zeit führt der Bund in Bezug auf die Verkehrsplanung Agglomerationsprogramme durch. Diese sind vor allem ein regionales Entwicklungsinstrument zur Abstimmung von Siedlung und Verkehr, welches aufzeigen soll, wie der Gesamtverkehr in Zukunft nachhaltig und siedlungsverträglich abgewickelt werden kann.
Einerseits haben neue Verkehrsangebote in der Regel erneutes Siedlungswachstum zur Folge, andererseits generiert das daraus folgende Bevölkerungswachstum bekanntlich mehr Verkehr, was wiederum zu einer Mehrbelastung der entsprechenden Infrastrukturen führt.
Ziel des Bundes ist es, mit diesen Programmen die Verkehrs- und Siedlungsplanung in den entsprechenden Gebieten wo nötig ganzheitlich und sinnvoll zu fördern. Um davon zu profitieren und im positiven Fall die entsprechenden Bundesbeiträge geltend machen zu können, müssen die betroffenen Gemeinden gemeinsam mit dem Regionalplanungsverband und dem Kanton ein entsprechendes Planungsinstrument erarbeiten und beim Bund zur Prüfung einreichen. Im positiven Fall kann die Gemeinde dann unter Einhaltung der vorgegebenen Zeitfenster in Bezug auf die Umsetzung von den Fördergeldern des Bundes profitieren.
In einem ersten Schritt wird sich der Gemeinderat nun von den zuständigen Stellen des Kantons verbindlich über die Vorgehensweise, Abläufe und Zeitfenster bei der allfälligen Umsetzung von Projekten informieren lassen und danach grundsätzlich entscheiden, ob das Ganze in Zusammenarbeit mit den vorgehend erwähnten Stellen weiterverfolgt wird oder nicht.
Aus meiner persönlichen Sicht wird dabei ein Hauptaugenmerk bezüglich Reinach auf der Erschliessung der verschiedenen Ortsteile mittels öffentlichen Verkehrs, den Hauptverkehrsachsen sowie den Bereichen Sicherheit des Langsamverkehrs und der Fussgänger liegen (Variantenstudien).
In den Bereichen Kantonsstrassen / Hauptverbindungsachsen sind bereits verschiedene Projekte in der Planung weit fortgeschritten und nahezu umsetzungsreif. Auch diese Projekte werden wir selbstverständlich bei den kantonalen Vertretern ansprechen und falls es Möglichkeiten gibt, versuchen diese in das Programm einfliessen zu lassen. Auch hier bestehen sicherlich Chancen, da erklärtermassen eines der Hauptziele des Bundes die gesamtheitliche Betrachtung und Abstimmung der einzelnen Verkehrsträger ist. Faktoren, die wir in der Vergangenheit bei jeder Planung einfliessen liessen und so gut als möglich berücksichtigt haben.
Was das Programm auf der finanziellen Seite für Auswirkungen für unsere Gemeinde hätte, kann ich im Moment nicht konkret sagen. Wie wir aber alle Wissen, sind vor allem baulichen Massnahmen im Bereich Verkehrsinfrastruktur sehr kostenintensiv und in den einschlägigen Erläuterungen der zuständigen Stellen bei Bund und Kanton wird angegeben, dass sich der Bund nach der Gesamtprüfung von Wirkung und Kosten-Nutzen im positiven Fall an der Finanzierung der im Programm vorgesehenen Verkehrsinfrastrukturen mit 30 bis 50 Prozent beteiligen kann. Lohnen würde es sich also schon …
Mit herzlichen Grüssen
Rudolf Lanz, Vizeammann
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